IVS-Architekturbausteine: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Februar 2018, 12:27 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 IVS-Architektur - Schlüsselbegriffe
- 2 Verbindung von IVS- und TOGAF-Architekturkonzepten
- 3 Vorbereitung der IVS-Architekturarbeit
- 4 Abgrenzung des IVS-Gegenstandes der architektuerellen Betrachtung
- 5 Begriffe, Bausteine und Deliverables Phase A - IVS-Architekturvision
- 6 Begriffe, Bausteine und Deliverables Phase B - IVS-Geschäftsarchitektur
- 7 Begriffe, Bausteine und Deliverables Phase C.1 - IVS-Datenarchitektur
- 8 Begriffe, Bausteine und Deliverables Phase C.2 - IVS-Anwendungsarchitektur
- 9 Literaturverzeichnis
IVS-Architektur - Schlüsselbegriffe
IVS - Intelligente Verkehrs-Systeme (engl. ITS - Intelligent Transport Systems)...
- verstehen sich als intelligente Anwendungen im Bereich von Transport, Verkehr und Mobilität, die vom IVS-End-Nutzer als IVS-Dienst (engl. ITS service) genutzt werden können.
- betreiben IVS-Wertschöpfung, indem sie IVS-End-Nutzer mit umfassenderen Informationen in die Lage versetzen Verkehrsnetze auf sicherere, koordiniertere und "klügere" Weise zu nutzen (siehe Status und Rahmenbedingungen für Intelligente Verkehrssysteme (IVS) in Deutschland 2010 [1]).
- setzen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Straßenverkehr und an den Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern ein, mit deren Hilfe verkehrsbezogene Daten und Informationen erfasst, übermittelt, verarbeitet und ausgetauscht werden können (siehe IVS-Gesetz).
- dürfen über ihren Wortanteil Intelligenz nicht im Sinne künstlicher Intelligenz (KI), sondern müssen im Sinne von Business Intelligence verstanden werden. Dabei ist Intelligenz ist ein Synonym für Informationen und Erkenntnisse, die durch das Sammeln und Auswerten von Daten und Informationen mit dem Ziel gewonnen werden, dem End-Nutzer von IVS im Hinblick auf seine Ziele bessere strategische und/oder operative Entscheidungen zu ermöglichen bzw. aus Betreibersicht auf End-Nutzer von IVS eine besondere Wirkung derart auszuüben, dass diese ihr Verhalten auf die Ziele des Betreibers ausrichten.
IVS-Architektur...
- befasst sich grundsätzlich neben der funktionalen, technischen und wirtschaftlichen Realisierung vor allem mit der gestalterischen Planung von IVS und IVS-Diensten.
- orientiert sich an übergeordneten Leitbildern und Zielvorstellungen des „Bauherrn“. Insofern liegt die Kernkompetenz eines IVS-Architekten über das Wissen um Realisierung von IVS und IVS-Diensten hinaus, vor allem in der Schaffung von IVS-Architektur mittels Vorschlagen und Ausprägen von IVS-Architekturmerkmalen, die den Leitbildern und Zielvorstellungen des Bauherrn entsprechen oder er entwickelt dazu eigene Vorstellungen.
Die IVS-Rahmenarchitektur...
- legt die Gestaltungsebenen (IVS-Architekturdomänen) und Gestaltungsobjekte (IVS-Architekturelemente) fest, die das architekturelle Erscheinungsbild von IVS und IVS-Diensten repräsentieren und sie als solche charakterisieren und wiedererkennbar machen.
- verleiht den Gestaltungsebenen und Gestaltungsobjekten von IVS und IVS-Diensten eine IVS-Semantik zur gegenseitigen Verständigung; dies erfolgt über einen (eineindeutigen) IVS-Begriff, der im IVS-Glossar sprachlich und anhand von Bildern erläutert wird.
- legt darüber hinaus (in Anlehnung an das Vorgehensmodell von TOGAF) die Schritte und Grundsätze fest, nach denen der IVS-Architekt bei der Planung und Realisierung von IVS-Diensten vorgehen soll.
IVS-Architekturmerkmale...
- prägen das architekturelle Erscheinungsbild des IVS-Betrachtungsgegenstandes und machen so den Stil der IVS-Architekturschule/eines IVS-Architekten wiedererkennbar.
- repräsentieren über ihre Auswahl und Semantik die IVS-Rahmenarchitektur als Meta-Meta-Modell von IVS-Architektur.
- implementieren die IVS-Architektur der IVS-Architekturschule/eines IVS-Architekten, indem sie als Merkmale einer IVS-Dienstekategorie/eines IVS-Dienstes instanziiert werden (Konzeptinstanziierung).
Die IVS-Referenzarchitektur...
- überträgt die von der IVS-Rahmenarchitektur vorgegebenen Gestaltungsebenen und Gestaltungsobjekte auf den Gestaltungsraum einer spezifischen, mit einem Bezeichner benannten IVS-Dienstekategorie (man könnte auch sagen IVS-Dienstefamilie), und konkretisiert sie soweit, dass sie aus fachlicher Sicht den gemeinsamen Bedingungen der IVS-Dienstekategorie entsprechen.
- ist auch die Grundlage zur Spezifikation und Entwicklung der IVS-Architekturen realer IVS-Dienste und spezifischer IVS-Produkte für spezielle IVS-Anwendungsdomänen.
- ist von großem Nutzen, wenn sie von einer „größeren“ Gemeinschaft akzeptiert und quasi als Standard eingesetzt und genutzt wird.
Die IVS-Architektur realer IVS-Dienste und IVS-Produkte...
- ist die tatsächliche Umsetzung der relevanten IVS-Referenzarchitekturen bis zur letzten Detaillierungsebene in einem konkreten Anwendungsfall.
- bildet die Konzeptmerkmale (semantische Merkmale) von IVS-Referenzarchitekturen nach dem Prinzip der Konzeptinstanziierung auf konkrete Architekturen realer IVS-Dienste oder IVS-Produkte ab.
- darf Konformität zu IVS-Rahmenarchitektur und zu IVS-Referenzarchitekturen in Anspruch nehmen, wenn deren IVS-Architekturkonzepte nachvollziehbar wiedererkennbar sind.
Verbindung von IVS- und TOGAF-Architekturkonzepten
Die IVS-Pyramide...
- besteht aus fünf als IVS-Architekturdomänen bezeichnete Schichten, die zusammen den potentiell möglichen Betrachtungs- und Darstellungsbereich von IVS-Architektur aufspannen.
- repräsentiert über ihre Schichten den strukturellen Aufbau von IVS-Diensten, um darüber ihre Eigenschaften besser identifizieren, einordnen und miteinander in Beziehung setzen zu können.
- ist ein Konzept, das Basiskonzepte von IVS-Architektur in Beziehung setzt und damit eine Grundordnung für übergreifendes Gestalten von IVS-Architektur vermittelt.
Die IVS-Architekturdomäne...
- unterteilt den komplexen Gestaltungsraum von IVS-Diensten in semantische Schichten.
- verleiht über ihre Benennung und inhaltliche Konkretisierung der Beschreibung von IVS-Diensten die dafür zugrundeliegende architekturelle Semantik.
- ist als Schicht der IVS-Pyramide ein Bestandteil der Vorstellung von IVS-Architektur und als TOGAF-ADM-Phase (B bis D) ein Gegenstand der Entwicklung einer Unternehmensarchitektur (Enterprise Architecture) und verbindet darüber IVS- mit TOGAF-Architekturkonzepten.
Vorbereitung der IVS-Architekturarbeit
IVS-Glossar...
- ist ein IVS-Architekturdeliverable, mit dem die Grundlage für gemeinsames Verstehen in einem IVS-Architekturprojekt gelegt wird.
- hat die Bestandteile:
- Begriffsbestimmungen für IVS-Architektur (Was ist IVS-Architektur - Schlüsselbegriffe und IVS-Architekturbausteine für die Phasen), über die ein allgemeines Verständnis von IVS-Architektur hergestellt werden soll und
- allgemeine Begriffe aus Verkehr, Transport und Mobilität (siehe - Allgemeine Begriffe aus Verkehr, Transport und Mobilität), die keine spezifische IVS-Architektur-Semantik repräsentieren.
IVS-Architekturprinzip...
- ist ein IVS-Architekturdeliverable (siehe IVS-Architekturprinzipien), mit dem verbindliche Grundsätze und auch Orientierungshilfen zur Erstellung einer IVS-Architektur aufgestellt werden.
- ist Bestandteil der Architekturplanung und kann für alle IVS-Architekturdomänen (Ebenen der IVS-Pyramide) ausgearbeitet werden.
Abgrenzung des IVS-Gegenstandes der architektuerellen Betrachtung
IVS-Domäne...
- ist ein IVS-Architekturdeliverable (siehe IVS-Domäne), mit dem die äußerst umfangreiche und komplexe Anwendungsvielfalt von IVS-Diensten in spezifische Anwendungsfelder, in dem spezifisches Wissen zum Thema IVS (Domänen-Wissen) angewendet wird, und Anwendungssichten unterteilt wird. Im Fall von IVS-Architektur wird Architekturwissen zum IVS-Betrachtungsgegenstand angewendet.
- wird zu Beginn eines IVS-Architekturprojekts definiert und festgelegt, um den Betrachtungsgegenstand und die Betrachtungsweise/den Betrachtungsfokus des Projekts und seine räumliche sowie zeitliche Dimension überschaubar zu machen und von weiteren ähnlichen bzw. angrenzenden Betrachtungsgegenständen und Betrachtungsweisen abgrenzen zu können.
Reichweite der IVS-Architektur...
- legt fest, wie weitreichend die Ist-Architektur und die Ziel-Architektur beschrieben werden sollen.
- hat zwei Dimensionen: Breite und Tiefe.
- wird für IVS-Referenzarchitekturen und die IVS-Architekturen realer IVS-Dienste spezifisch festgelegt.
Begriffe, Bausteine und Deliverables Phase A - IVS-Architekturvision
IVS-Dienst und IVS-Dienstekategorie
IVS-Leitbild...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Leitbild), der als "Aushängeschild" nach außen einen angestrebten Zielzustand (Idealbild) in Bezug auf den IVS-Betrachtungsgegenstand (IVS-Dienst oder IVS-Dienstekategorie) formuliert.
- vermittelt der Außenwelt und dem IVS-End-Nutzer das Selbstverständnis und die Grundprinzipien einer Organisation/Interessensgemeinschaft und den auf den IVS-Betrachtungsgegenstand bezogenen Wertekonsens sowie IVS-Nutzen.
Realer IVS-Dienst...
- ist ein IVS-Architekturdeliverable (siehe IVS-Dienst), mit dem eine auf IVS-End-Nutzer abzielende geschäftliche und wertschöpfende Leistung von IVS-Akteuren im Bereich von Verkehr, Transport und Mobilität bezeichnet wird, die IVS-Wertschöpfung betreiben , indem sie mittels Einsatz einer Kombination von Menschen, Organisation, Prozessen und Technologie (IVS-Kosten) alleine oder in Zusammenarbeit mit weiteren IVS-Akteuren einen IVS-Mehrwert schaffen.
- schafft einen IVS-Mehrwert, der aus folgenden Bestandteilen bestehen kann:
- einem individuellen, also für einzelne IVS-End-Nutzer personalisierten IVS-Nutzen, für den diese - direkt oder indirekt - bereit sind zu bezahlen (Nutzerfinanzierung des IVS-Dienstes) oder
- einer kollektiven, also für IVS-End-Nutzerkollektive zugeschnittenen IVS-Wirkung, für die die öffentliche Hand als Vertreter von Politik und Gesellschaft bereit ist Steuermittel oder Gebühren einzusetzen (Steuer- bzw. Gebührenfinanzierung des IVS-Dienstes) oder
- aus einer Mischung von beidem, wenn öffentliche und private IVS-Akteure im Rahmen der Wertschöpfung zusammenarbeiten.
IVS-Dienstekategorie...
- ist Gegenstand der Entwicklung von IVS-Referenzarchitekturen und insofern der Bezeichner für eine den Architekturstil prägende Referenz für IVS-Dienste, die im Sinne von IVS-Architektur und in Bezug auf den architekturellen Fokus mit gleichen/gleichartigen IVS-Architekturmerkmalen ausgestattet sind.
- überträgt und konkretisiert die von der IVS-Rahmenarchitektur vorgegebenen Gestaltungsebenen und Gestaltungsobjekte auf den Gestaltungsraum einer spezifischen, mit einem Bezeichner benannten IVS-Dienstefamilie, sodass sie aus fachlicher Sicht gemeinsamen Bedingungen entsprechen.
IVS-Nutzen...
- entsteht, wenn IVS-End-Nutzer im Rahmen von Anwendungsprozessen über leicht zugängliche IVS-Dienst-Zugangspunkte (im einfachsten Fall von z. B. einer Privatperson mit ihrem Smartphone) Zugriff auf IVS-Informationen erhalten, um eigene IVS-Entscheidungen sicher, zuverlässig, schnell und effektiv treffen zu können.
IVS-Wirkung...
- entsteht, wenn IVS-End-Nutzer im Rahmen von Anwendungsprozessen über leicht zugängliche IVS-Dienst-Zugangspunkte (im einfachsten Fall von z. B. einer Privatperson mit ihrem Smartphone) Zugriff auf IVS-Informationen erhalten und daraufhin ihr Verhalten im Sinne der Ziele der Betreiber von IVS-Diensten ausrichten.
Mechanismus der IVS-Wertschöpfung
IVS-Geschäftsziel...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Geschäftsziele), der den mit einem IVS-Dienst verbundenen wirtschaftlichen Mehrwert für eine Institution/ein Unternehmen als Zielvorstellung formuliert.
IVS-Wertschöpfungsketten/IVS-Wertschöpfungsnetzwerke...
- resultieren aus der organisationsübergreifenden Vernetzung und Zusammenarbeit von eine oder mehrere IVS-Rollen einnehmenden IVS-Akteuren, die gemeinsam das Ziel haben, einen IVS-Dienst anzubieten, zu realisieren und zu betreiben.
- müssen als Prozessketten für IVS-Informationslogistik, das heißt der Organisation, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von IVS-relevanten Informationsströmen, interpretiert werden, die als zentraler Dreh- und Angelpunkt zur Erschließung und Schöpfung des Nutzenpotentials von IVS die eigentliche Herausforderung für die IVS-Akteure als Bestandteil von IVS-Wertschöpfungsketten/-netzwerken darstellt.
IVS-Akteur...
- ist Bestandteil einer IVS-Wertschöpfungskette/eines IVS-Wertschöpfungsnetzwerks und als solcher direkt an der Wertschöpfung beteiligt.
- leistet seinen Wertschöpfungsbeitrag zum IVS-Nutzen, indem er seine IVS-Capabilities im Rahmen seiner IVS-Aktivitäten als Bestandteil des IVS-(Wertschöpfungs)Geschäftsprozesses einbringt und einsetzt.
- vertritt in der Regel auch Interessen von IVS-Stakeholdern, die selbst nicht unmittelbar an der IVS-Wertschöpfungskette/am IVS-Wertschöpfungsnetzwerk beteiligt sind, die aber starke Interessen damit verbinden.
- umfasst als Begriff auch den IVS-End-Nutzer als speziellen IVS-Akteur.
IVS-End-Nutzer...
- sind im Normalfall Verkehrsteilnehmer und Reisende, die IVS-Dienste für die Vorbereitung oder Durchführung einer Fahrt oder einer Reise von A nach B nutzen.
- sind im Falle von C-ITS und automatisiertem Fahren als Fahrerassistenzsysteme bezeichnete IVS-End-Nutzer Systeme, die Verkehrsteilnehmer und Reisende in der Vorbereitung oder Durchführung einer Fahrt oder einer Reise von A nach B unterstützen.
- sind aber auch IVS-Akteure, die selbst IVS-Dienste anbieten oder daran beteiligt sind und dabei die Dienste anderer IVS-Akteure nutzen, um ihre eigenen geschäftlichen IVS-Leistungen zu unterstützen oder zu verbessern.
IVS-Rollen Map...
- ist ein IVS-Architekturdeliverable (siehe IVS-Rollen Map), das die Stereotype von IVS-Akteuren und IVS-Stakeholdern deklariert und mit ihren Geschäftsanliegen und IVS-Rollen beschreibt.
- klassifiziert die Bedeutung von IVS-Akteuren und IVS-Stakeholdern, welche sie über ihre Rolle für den IVS-Dienst bzw. die IVS-Dienste-Kategorie erlangen (Power-Grid).
IVS-Rolle...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Rolle), mit dem Stereotype von IVS-Fähigkeiten, IVS-Verantwortlichkeiten und IVS-Aufgaben, die für die Wertschöpfung mit Hilfe von IVS-Diensten typisch und erforderlich sind, bezeichnet und semantisch beschrieben werden.
- ist ein signifikanter Bestandteil von IVS-Wertschöpfungsketten für IVS-Informationslogistik, der von IVS-Akteuren und IVS-Stakeholdern je nach Erfordernis des zu realisierenden IVS-Dienstes eingenommen wird, wobei ein einzelner IVS-Akteur oder IVS-Stakeholder eine oder mehrere IVS-Rollen besetzen kann.
- operationalisiert ihre IVS-Fähigkeiten, IVS-Verantwortlichkeiten und Aufgaben in Form von Aktivitäten, die mit den Aktivitäten anderer IVS-Rollen den IVS-Geschäftsprozess eines IVS-Dienstes bildet.
- wird in IVS-Referenzarchitekturen von Stereotypen von IVS-Akteuren, in IVS-Architekturen realer IVS-Dienste von konkreten Instanzen von Stereotypen von IVS-Akteuren eingenommen.
IVS-Capability...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Capability), der eine Fähigkeit repräsentiert, die eine IVS-Rolle als Bestandteil einer IVS-Prozesskette (IVS-Wertschöpfungskette/IVS-Wertschöpfungsnetzwerk) mitbringen muss, damit am Ende der potentielle Nutzen des IVS-Dienstes verwirklicht werden kann.
- ist als Business Capability (Geschäfts-Fähigkeit) von strategischer Bedeutung für jedes Unternehmen, weil sie eine Eigenschaft kennzeichnet, die für eine Institution/ein Unternehmen unbedingt erforderlich ist, damit es ihre/seine strategischen Ziele erreichen kann.
Business-Szenarien zur Erfassung von Anforderungen
IVS-Anforderung...
- (engl. requirement) ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Anforderung), mit dem ein Bedürfnis zum Ausdruck gebracht wird, der einem spezifischen IVS-Architekturmerkmal entsprochen werden muss.
- wird innerhalb aller Phasen zur Entwicklung einer IVS-Architektur identifiziert (Requirements Management).
- kann mit Hilfe der Business-Szenario-Technik ermittelt werden, die gleichzeitig der Identifikation und Dokumentation von IVS-Anforderungen dient.
IVS-Business Szenario...
- ist ein IVS-Architekturdeliverable (siehe IVS-Business-Szenario), das der Identifikation von IVS-Anforderungen, z. B. in Bezug auf Stakeholder, IVS-Rollen, IVS-Akteure oder die IVS-Architekturvisiondient.
- identifiziert ein größeres Problem und beschreibt seine Lösung umfassend, unter Beachtung, dass die Beschreibung aus der Sicht der Anforderungen erfolgt und noch nicht konkret auf Lösungen eingeht.
- beschreibt in Phase A ein umfängliches End-to-End-Szenario, dessen Beschreibung in der Phase B vertieft wird.
Ziele, Nutzen und Risiken von IVS-Architektur
IVS-Architekturvision...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Architekturvision), mit dem eine erste "high-level" Fassung der IVS-Architektur für eine IVS-Dienstekategorie bzw. einen spezifischen IVS-Dienst erarbeitet wird.
- konzentriert sich typischerweise - auf einem hohen Niveau - mehr auf die Breite der Anforderungen und weniger auf ihre Tiefe (siehe auch Phase A - Architekturvision, Schritt 6).
Wertbeitrag und KPI's von IVS-Architektur...
- ist ein IVS-Architekturdeliverable (siehe Wertbeitrag und KPI's von IVS-Architektur), mit dem der für IVS-End-Nutzer, IVS-Akteure und Stakeholder intendierte Nutzen von IVS-Architekturbausteinen und -Deliverables nachvollziehbar bewertet werden kann.
- liefert Schlüsselkennzahlen (KPI's für IVS-Architektur) und Messverfahren, mit denen der Nutzen von IVS-Architektur gemessen und nachgewiesen werden kann.
Risiko von IVS-Architektur...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe Risiko von IVS-Architektur), mit dem Risiken vor und nach der Umsetzung von IVS-Architektur identifiziert und in Bezug auf Eintrittswahrscheinlichkeit und Schwere bewertet werden.
- legt die Schritte für Identifikation und Bewertung fest und identifiziert mögliche Gegenmaßnahmen für kritische Risiken (Risikomanagement).
Begriffe, Bausteine und Deliverables Phase B - IVS-Geschäftsarchitektur
IVS-Geschäftsarchitektur...
- konkretisiert und operationalisiert die Geschäftsstrategie (Ziele und Nutzen) einer IVS-Wertschöpfungskette/eines IVS-Wertschöpfungsnetzwerks.
- entwickelt Sichten auf das Geschäft (Business) einer/eines IVS-Wertschöpfungskette/IVS-Wertschöpfungsnetzwerkes in Bezug auf Aufbau (IVS-Rollenmatrix), Führung und Steuerung (IVS-Governance) sowie 'Aktivitäten' der IVS-Akteure (IVS-Geschäftsprozess) und leitet daraus Anforderungen ab.
Die IVS-Rollenmatrix...
- ist ein Architekturdeliverable, das als praktisches Instrument für die Entwicklung und Visualisierung des Aufbaus von IVS-Wertschöpfungsketten und -netzwerken verwendet werden kann.
- wurde im Projekt "Entwicklung einer ÖV-IVS-Rahmenarchitektur in Deutschland unter Einbindung Europäischer IVS-Richtlinien mit ÖV-Relevanz" entwickelt und erlaubt neben der Ausgestaltung von IVS-Wertschöpfungsketten und -netzwerken die Einordnung von IVS-Akteuren über eine Rolle.
IVS-Governance...
- ist ein Architekturdeliverable, über das beschrieben und vermittelt wird, auf welcher gesetzlichen, rechtlichen und vertraglichen Grundlage ein IVS-Dienst aufbaut und wie die Zusammenarbeit von IVS-Akteuren durchzuführen ist.
- vermittelt Anforderungen, wie ein IVS-Dienst zustande kommt und welche Anforderungen es für dessen Führung und Steuerung (Governance) gibt.
IVS-Geschäftsprozess...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Geschäftsprozess), mit dem (auf den verschiedenen Handlungsfeldern einer Wertschöpfungskette/eines Wertschöpfungsnetzwerks) die Aktivitäten von IVS-Rollen beschrieben und verknüpft werden, die in Summe einen IVS-Dienst implementieren/operationalisieren.
- ordnet einzelne Aktivitäten vordefinierten Rollen zu, die die zur Durchführung einer Aktivität erforderlichen IVS-Capabilities repräsentieren.
- verwendet IVS-Informationsobjekte zum Informationsaustausch zwischen den Aktivitäten der IVS-Rollen und IVS-Anwendungen (IT-Dienste) mit Schnittstellen, über die IVS-Rollen auf die Informationsobjekte zugreifen können.
IVS-Architektur Roadmap...
- enthält eine zeitliche Planung der Änderungen, die benötigt wird, um die Ziel-Architektur zu erreichen.
- beschreibt Abhängigkeiten zwischen den Änderungen.
- wird sukzessive in den Architekturentwicklungsphasen B-D erstellt.
Begriffe, Bausteine und Deliverables Phase C.1 - IVS-Datenarchitektur
IVS-Datenarchitektur ...
- beschreibt die Informationen, die in IVS-Geschäftsprozessen verwendet und generiert werden
- enthält die Architekturbausteine IVS-Informationsobjekt, IVS-Datenmodell und IVS-Ortsreferenzierung
IVS-Informationsobjekt ...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Informationsobjekt), der die semantische Bedeutung inhaltlich zusammengehöriger Informationen beschreibt.
- wird als Input bzw. Output in IVS-Geschäftsprozessen verwendet.
- werden in IVS-Datenmodellen beschrieben und verwendet.
IVS-Datenmodell...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Datenmodell), der IVS-Informationsobjekte enthält und IVS-Referenzierungen zur Beschreibung von Orten verwendet.
- wird in einer IVS-Domäne entwickelt und ist historisch gewachsen.
- wird in IVS-Schnittstellen verwendet.
IVS-Ortsreferenzierung...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Ortsreferenzierung), der verwendet wird, um geographische Orte zu beschreiben.
- wird in verschiedenen (nicht nur IVS-) Domänen entwickelt und ist historisch gewachsen.
- wird in Datenmodellen verwendet, um den Ort, an dem oder für den eine Information gilt, zu beschreiben.
- kann teilweise und oft nur verlustbehaftet in andere Ortsreferenzierungen umgerechnet werden.
Begriffe, Bausteine und Deliverables Phase C.2 - IVS-Anwendungsarchitektur
IVS-Anwendungsarchitektur...
- beschreibt IVS-Anwendungen, die benötigt werden, um IVS-Dienste zu realisieren.
- beschreibt IVS-Schnittstellen, die von IVS-Anwendungen verwendet werden, um Informationen auszutauschen.
IVS-Anwendung...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Anwendung) und besteht aus einem Computerprogramm oder einem System von Computerprogrammen, mit dem nützliche Funktionen automatisiert oder computergestützt realisiert werden.
- kann in einer serviceorientierten Architektur realisiert sein.
- benutzt IVS-Schnittstellen zur Kommunikation mit anderen IVS-Anwendungen.
- realisiert technische Aktivitäten in einem IVS-Geschäftsprozess.
- unterstützt menschliche Aktivitäten in einem IVS-Geschäftsprozess.
IVS-Schnittstelle...
- ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe IVS-Schnittstelle), dient zum Austausch von Informationen zwischen Systemen.
- entspricht einer Schnittstellenspezifikation, die aus der Festlegung eines Protokolls und eines Datenmodells besteht.
- wird von IVS-Anwendungen verwendet und durch diese realisiert.
Literaturverzeichnis
- ↑ Bericht gemäß Artikel 17(1) der Richtlinie 2010/40/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 7. Juli 2010 zum Rahmen für die Einführung intelligenter Verkehrssysteme im Straßenverkehr und für deren Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern (2010). Deutschland. Online verfügbar unter http://ec.europa.eu/transport/themes/its/road/action_plan/doc/2011_its_initial_report_germany.pdf, zuletzt geprüft am 24.10.2017