Risiko-Management: Unterschied zwischen den Versionen

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== Risiken bei der Umsetzung von IVS-Architektur ==
 
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Unter Phase A (Architektur Vision) - Schritt 9 wurde dargestellt, welcher Nutzen von IVS-Architektur ausgehen kann und welche Dimension der Wertbeitrag von IVS-Architektur annhemen kann (siehe auch [[Ziele und Nutzen | Wertbeitrag und KPI's von IVS-Architektur]] .
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Unter Phase A (Architektur Vision) - Schritt 9 wurde dargestellt, welcher Nutzen von IVS-Architektur ausgehen kann und welche Dimension der Wertbeitrag von IVS-Architektur annehmen kann (siehe auch [[Ziele_und_Nutzen|Wertbeitrag und KPI's von IVS-Architektur]].
  
Die Zusammenarbeit von IVS-Akteuren im Rahmen von IVS-Wertschöpfungsketten und -netzwerken ist jedoch auch mit Risiken verbunden. Über die stufenweise Intensivierung der Zusammenarbeit(Kooperation, Koordination, Kollaboration) hinweg nehmen die Interpendenzen, das heißt die Abhängigkeiten der IVS-Akteure, zu und damit auch die Risiken. Diese können folgende Ursachen haben:  
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Die Zusammenarbeit von IVS-Akteuren im Rahmen von IVS-Wertschöpfungsketten und -netzwerken ist jedoch auch mit Risiken verbunden. Über die stufenweise Intensivierung der Zusammenarbeit (Kooperation, Koordination und Kollaboration) hinweg nehmen die <span class="_Tgc">'''Interdependenzen'''</span>, das heißt die Abhängigkeiten der IVS-Akteure, zu und damit auch die Risiken. Diese können folgende Ursachen haben:
  
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Vor diesem Hintergrund muss einerseits die Förderung der Zusammenarbeitsfähigkeit von IVS-Akteuren in IVS-Wertschöpfungsketten und -netzwerken und anderseits die Vermeidung der mit der Intensivierung der Zusammenarbeit verbundenen Risiken mittels eines entsprechenden '''IVS-Architektur Risikomanagements''' ein Hauptanliegen von IVS-Architektur sein.
  
 
== Management der Risiken der Umsetzung von IVS-Architektur ==
 
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Risiken sollten auf '''zwei Ebenen''' untersucht und bewertet werden:
 
Risiken sollten auf '''zwei Ebenen''' untersucht und bewertet werden:
  
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*Ursprüngliches Risiko: Klassifizierung und Bewertung des Risikos vor Umsetzung der IVS-Architektur(-maßnahme),
* Verbleibendes Risiko (Rest-Risiko): Klassifizierung und Bewertung des Risikos nach Umsetzung der IVS-Architektur(-maßnahme)  
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*Verbleibendes Risiko (Rest-Risiko): Klassifizierung und Bewertung des Risikos nach Umsetzung der IVS-Architektur(-maßnahme).
  
Zur Identfikation und Bewertung einzelner Risiken werden '''folgende Schritte''' empfohlen:
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Zur Identifikation und Bewertung einzelner Risiken werden '''folgende Schritte''' empfohlen:
  
#Identifikation möglicher Risiko-Quellen
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#Identifikation möglicher Risiko-Quellen,
#Identifikation konkreter möglicher Risiken aus den einzelnen Quellen
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#Identifikation konkreter möglicher Risiken aus den einzelnen Quellen,
#Bewertung der Risiken nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schwere
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#Identifikation möglicher Gegenmaßnahmen für kritische Risiken
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#Identifikation möglicher Gegenmaßnahmen für kritische Risiken.
  
 
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*Technik (Technologiekomplexität, Architekturdefizite, Over-Engineering)
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*Technik (Technologiekomplexität, Architekturdefizite, Over-Engineering)  
*Sicherheit (die notwendige Sicherheit kann nicht gewährleistet werden)
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*Sicherheit (die notwendige Sicherheit kann nicht gewährleistet werden)  
*Information (Informationen fehlen oder sind fehlerhaft)
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*Information (Informationen fehlen oder sind fehlerhaft)  
*Menschen (Mitarbeiter, personelle Schwächen)
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*Menschen (Mitarbeiter, personelle Schwächen)  
*Prozesse (Prozesse sind zu starr und können nicht angepasst werden)
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*Prozesse (Prozesse sind zu starr und können nicht angepasst werden)  
*Management (das Management unterstützt das Projekt nicht)
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*Management (das Management unterstützt das Projekt nicht)  
*Externe Quellen (Umwelt, Lieferanten, Gesetze)
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*Externe Quellen (Umwelt, Lieferanten, Gesetze)  
*Erfolg (ist das Angebot skalierbar, was kann bei zu vielen Anfragen passieren)
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*Erfolg (ist das Angebot skalierbar, was kann bei zu vielen Anfragen passieren)  
*Anforderungen (unsichere Anforderungen: typisches Projektrisiko, falsche oder gar fehlende Anforderungen)
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*Anwendungen (Legacy-Anwendungen können nicht angebunden werden)
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*Anwendungen (Legacy-Anwendungen können nicht angebunden werden)  
*Kunden bzw. Nutzer (unzureichende Beteiligung, fehlende Akzeptanz)
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*Kunden bzw. Nutzer (unzureichende Beteiligung, fehlende Akzeptanz)  
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*Fehler und Qualitätsmängel (die Lösung enthält Fehler)
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*Fehler und Qualitätsmängel (die Lösung enthält Fehler)  
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*Unzureichende Projektorganisation (keine Kontrolle der Fortschritts, zu viele oder zu wenige Beteiligte)  
*Finanzen (die finanzielle Planung ist unzureichend)
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=== Beispiel für Risiken von IVS-Architektur ===
  
=== Beispiel für Risisken von IVS-Architektur ===
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*Die IVS-Rahmenarchitektur wird nicht von allen Beteiligten mitgetragen.  
*Die IVS-Rahmenarchitektur wird nicht von allen Beteiligten mit getragen.  
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*Die Architektur beinhaltet zu konkrete oder zu vage Festlegungen (z. B. in Bezug auf den Umfang von festgeschriebenen Standards).  
*Die Architektur beinhaltet zu konkrete oder zu vage Festlegungen (z.B. im Bezug auf den Umfang von festgeschriebenen Standards).  
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*Die verbindliche Einführung der IVS-Rahmenarchitektur scheitert.  
*Die verbindliche Einführung der IVS-Rahmenarchitektur scheitert.
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=== Bewertung der Risiken, Gegenmaßnahmen ===
 
=== Bewertung der Risiken, Gegenmaßnahmen ===
Die Bewertung der einzelnen konkreten Risiken erfolgt anhand der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und dem Schweregrad des Risikos bei Eintritt.
 
  
'''Risikokennzahl = Wahrscheinlichkeit (1-5) * Schweregrad (1-5)'''  
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Die Bewertung der einzelnen konkreten Risiken erfolgt anhand der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und des Schweregrades des Risikos bei Eintritt.
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'''Risikokennzahl = Wahrscheinlichkeit (1-5) * Schweregrad (1-5)'''
  
Für kritische Risiken (z.B. Risikokennzahl über 15) und für Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit sollten Gegenmaßnahmen überlegt und geplant werden.
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Für kritische Risiken (z. B. Risikokennzahl über 15) und für Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit sollten Gegenmaßnahmen überlegt und geplant werden.
  
 
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Version vom 26. November 2017, 01:11 Uhr

Risiken bei der Umsetzung von IVS-Architektur

Formen der Zusammenarbeit, Quelle: Reinhard Riedl, Fachhochschule Bern, Wirtschaftsinformatik

Unter Phase A (Architektur Vision) - Schritt 9 wurde dargestellt, welcher Nutzen von IVS-Architektur ausgehen kann und welche Dimension der Wertbeitrag von IVS-Architektur annehmen kann (siehe auch Wertbeitrag und KPI's von IVS-Architektur.

Die Zusammenarbeit von IVS-Akteuren im Rahmen von IVS-Wertschöpfungsketten und -netzwerken ist jedoch auch mit Risiken verbunden. Über die stufenweise Intensivierung der Zusammenarbeit (Kooperation, Koordination und Kollaboration) hinweg nehmen die Interdependenzen, das heißt die Abhängigkeiten der IVS-Akteure, zu und damit auch die Risiken. Diese können folgende Ursachen haben:

  • Ungenügende kulturelle Voraussetzungen
  • Fehlendes Vertrauen als größtes Hemmnis für den Erfolg von Teamarbeit
  • Fehlende Zielvorgaben bzw. unklare Aufgabenverteilung
  • Unzureichende Kommunikation, fehlende Standards für Kommunikation
  • Fehlende oder ungenügende Konfliktlösung
  • ...

Vor diesem Hintergrund muss einerseits die Förderung der Zusammenarbeitsfähigkeit von IVS-Akteuren in IVS-Wertschöpfungsketten und -netzwerken und anderseits die Vermeidung der mit der Intensivierung der Zusammenarbeit verbundenen Risiken mittels eines entsprechenden IVS-Architektur Risikomanagements ein Hauptanliegen von IVS-Architektur sein.

Management der Risiken der Umsetzung von IVS-Architektur

Ebenen und Schritte im IVS-Architektur Risikomanagement

Risiken sollten auf zwei Ebenen untersucht und bewertet werden:

  • Ursprüngliches Risiko: Klassifizierung und Bewertung des Risikos vor Umsetzung der IVS-Architektur(-maßnahme),
  • Verbleibendes Risiko (Rest-Risiko): Klassifizierung und Bewertung des Risikos nach Umsetzung der IVS-Architektur(-maßnahme).

Zur Identifikation und Bewertung einzelner Risiken werden folgende Schritte empfohlen:

  1. Identifikation möglicher Risiko-Quellen,
  2. Identifikation konkreter möglicher Risiken aus den einzelnen Quellen,
  3. Bewertung der Risiken nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schwere,
  4. Identifikation möglicher Gegenmaßnahmen für kritische Risiken.

Risiko-Quellen

  • Technik (Technologiekomplexität, Architekturdefizite, Over-Engineering)
  • Sicherheit (die notwendige Sicherheit kann nicht gewährleistet werden)
  • Information (Informationen fehlen oder sind fehlerhaft)
  • Menschen (Mitarbeiter, personelle Schwächen)
  • Prozesse (Prozesse sind zu starr und können nicht angepasst werden)
  • Management (das Management unterstützt das Projekt nicht)
  • Externe Quellen (Umwelt, Lieferanten, Gesetze)
  • Erfolg (ist das Angebot skalierbar, was kann bei zu vielen Anfragen passieren)
  • Anforderungen (unsichere Anforderungen: typisches Projektrisiko, falsche oder gar fehlende Anforderungen)
  • Anwendungen (Legacy-Anwendungen können nicht angebunden werden)
  • Kunden bzw. Nutzer (unzureichende Beteiligung, fehlende Akzeptanz)
  • Planung (unrealistisch)
  • Fehler und Qualitätsmängel (die Lösung enthält Fehler)
  • Unzureichende Projektorganisation (keine Kontrolle der Fortschritts, zu viele oder zu wenige Beteiligte)
  • Finanzen (die finanzielle Planung ist unzureichend)

Beispiel für Risiken von IVS-Architektur

  • Die IVS-Rahmenarchitektur wird nicht von allen Beteiligten mitgetragen.
  • Die Architektur beinhaltet zu konkrete oder zu vage Festlegungen (z. B. in Bezug auf den Umfang von festgeschriebenen Standards).
  • Die verbindliche Einführung der IVS-Rahmenarchitektur scheitert.
  • ...

Bewertung der Risiken, Gegenmaßnahmen

Die Bewertung der einzelnen konkreten Risiken erfolgt anhand der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und des Schweregrades des Risikos bei Eintritt.

Risikokennzahl = Wahrscheinlichkeit (1-5) * Schweregrad (1-5)

Für kritische Risiken (z. B. Risikokennzahl über 15) und für Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit sollten Gegenmaßnahmen überlegt und geplant werden.

Template

IVS-Risiko


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