Kap. 2 Identifizierung der Stakeholder

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Identifizierung von Stakeholdern mit deren Anliegen und Geschäftsanforderungen

Grundlage für die erfolgreiche Etablierung der Referenzarchitektur ist die Akzeptanz bei den Stakeholdern in Deutschland. Die erste grobe Einteilung der Stakeholder(-gruppen) der Referenzarchitektur zeigt folgender Katalog:


Industrie
Energie EnBW, RWE
Automobil Automobilhersteller (z.B. BMW, Audi, Daimler) und Zulieferer (z.B. Bosch, Conti)
Verkehrsinfrastruktur z.B. SWARCO, Siemens
Telekommunikation Alcatel Lucent, Nokia, Telekom, Telefonica, Vodafone
Informationstechnik z.B. Toolhersteller


Verbände
ADAC
UIC
IATA
VDV
VDA
ADFC
Allianz pro Schiene
Pro Bahn
VDB
VDI/VDE
Bitkom
ITS-Verbände in Deutschland
OCA (Open Traffic Systems City Association)
ADV (Arbeitsgemeinschaft d. dt. Verkehrsflughäfen)
TISA (Traveller Information Services Association)
Öffentliche Hand
Städte (Städtetag)
Kommunen (Landkreistag)
Ministerien (Landes- und Bundesebene)
Straßenbauverwaltung
Wissenschaft und Gremien
Hochschulen z.B. Zeppelin Universität, TU München, TU Dresden
Institute Fraunhofer, DLR
Standardisierungsgremien UIC, OTA, ISO-/CEN-Gremien
Datenschutzbehörden
FGSV
Verkehrsunternehmen und -verbünde
Fernverkehrsunternehmen (z.B. Deutsche Bahn)
Nahverkehrsunternehmen
Stadtwerke


Verkehrsverbünde


Luftfahrt Lufthansa, Air France, Deutsche Flugsicherung
Schifffahrts- und Seilbahnen Bayerische Seenschifffahrt GmbH, Sächsische Dampf-schifffahrts-GmbH & Co.
Weitere relevante Dienst- und Datenprovider
Dienstbetreiber Qixxit, Allryder, Moovel, Odigeo
Dienstbetreiber und Datenprovider Google, Navteq, TomTom, INRIX
Rundfunkanstalten ARD-Anstalten, ZDF, WDR, Private, Landesmeldestellen
Veranstalter
Gastronomie
Projektgruppe All Ways Travelling

Katalog 1: Grobe Einteilung der Stakeholder mit Relevanz für die IVS-Referenzarchitektur „Multimodale Reiseinformation“ (erweiterbar)


Für die Bewertung nach TOGAF werden diese nach den unten stehenden Kriterien bewertet und weitere Stakeholder identifiziert. Folgende Bewertungskriterien im Hinblick auf die Akzeptanz der Referenzarchitektur kommen zum Einsatz:

  • Derzeitiges Verständnis
  • Erforderliches Verständnis
  • Derzeitiges Engagement
  • Erforderliches Engagement
  • Hemmende Wirkung
  • Beeinflussbarkeit durch BASt/BMVI


Als weiteres Kriterium für das Stakeholder Management wird die TOGAF „Stakeholder Power Grid Matrix“ eingesetzt:


Power Grid zur Stakeholderanalyse Konsortium MRK-AMADEUS.JPG

Matrix 1: Beispielhafte Darstellung des "Power Grid" zur Stakeholderanalyse


Die Matrix beschreibt den Einfluss für die erfolgreiche Umsetzung der Referenzarchitektur (Power) im Verhältnis zu deren Interesse/Beteiligungsgrad (Level of Interest). Die Schlüsselakteure (Gruppe C und insb. D) sind bei der Einführung der Referenzarchitektur zwingend einzubeziehen. Die Ergebnisse werden in der Stakeholder Map zusammengefasst.


TOGAF A: Stakeholdereinschätzung für die Referenzarchitektur "multimodale Reiseinformation"


Stakeholder Power Grid für die Akteure der "multimodalen Reiseinformation"



Stakeholder Detail Key Concerns Class (aus Power Grid)
Verkehrsunternehmen/Verbünde (Nahverkehr) Bedienung lokaler Kundengruppen des ÖPNV, Erhalt der eigenen Rolle in der Wertschöpfungskette der Information und des Vertriebs, Wettbewerb mit anderen Mobilitätanbietern (Car sharing, Uber, usw.) C
Fernverkehr Stärkere Kundenbindung, Starker Konkurrenzdruck (z.B. Fernbusse vs. DB) über Information und Vertrieb C
Luftfahrt Flughäfen Kundenfreundliche Anfahrt an den Flughafen, Information und Verkauf über die Anbindungen und Produkte am Flughafen (Non-Aviation) C
Flugunternehmen Unabhängigkeit von Informations- und Vertriebskanälen Dritter, Bindung von Kunden an das Unternehmen C
Öffentliche Hand Städte Erhalt der Mobilität, motorisierter Individualverkehr zu dominant, Umweltschäden, Wahrung der Standortvorteile, strategische Verkehrslenkung im Wettbewerb mit privatwirtschaftlichen Services (Routing/Navigation, Parken, usw.) D
Kommunen Kostendruck, lange Planungsprozesse für Infrastrukturbau A
Bundesministerien und nachgeordnete Behörden Umsetzbarkeit des politischen Willens D
Landesministerien Föderaler Wettbewerb, Schonung von Landesmitteln, geringe Fördermittel seitens der Bundesebene C
Straßenbauverwaltungen, Verkehrsbehörden Erhalt der Infrastruktur, Wettbewerb der Services öffentliche Hand/Private D


Automobilhersteller Wandel zum Mobilitätsdienstleister, Technologiewandel (Elektromobilität), Zufahrtsbeschränkungen im urbanen Raum aufgrund von Umweltaspekten D
Zulieferindustrie Roadmap der Automobilhersteller C
Verkehrsinfrastrukturhersteller Abhängigkeit von Ausschreibungen der öffentlichen Hand, mangelnde Innovationsroadmap, lange Lebensdauer installierter Systeme (Altbestand) A
Telekommunikation Teilhabe an zukünftigen Geschäftsmodellen von IVS, Annäherung an Automobilindustrie D
Informationstechnik Eigene Wertschöpfung durch Branchenlösungen D
Verbände Beeinflussbarkeit der Politik A


Wissenschaft Forschungsrahmenbedingungen, internationaler Wettbewerb, Markteinführung von Innovationen B


Gremien Geringe Wirkung auf Innovationen B
Institute Geringe Marktnähe B
Dienstbetreiber Alleinstellungsmerkmale, Kundenbindung D
Datenprovider Privacy, Security, Ownership, Datenverwendung D
Industrie Verkauf von Techniken zu IVS, Fokus auf Dienste anstatt Produkte D

Katalog 2: Stakeholder Map für die Akteure der multimodalen Reiseinformation