Hilfsmittel zur Darstellung der IVS-Datenarchitektur - Los 3: Zuständigkeitsübergreifendes Verkehrsmanagement

Aus IVS-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Einführung

In der Datenarchitektur werden die Daten zusammen mit ihren Beziehungen, die für die Durchführung der Geschäftsprozesse benötigt werden, identifiziert und beschrieben. Dies erfolgt in einem Modell und einer Darstellungsform, die stabil, vollständig, konsistent und für alle Beteiligten verständlich ist.

Bei der Festlegung von Hilfsmitteln und Werkzeugen muss beachten werden, dass derzeit viele unterschiedliche, domänenspezifische IVS-Datenmodelle existieren. Diese Datenmodelle sind mit verschiedenen Werkzeugen erzeugt worden. Da diese auch von unterschiedlichen Communities verwendet und gepflegt werden, ist eine Vereinheitlichung zurzeit nur schwer zu erreichen ist. Seitens der IVS-Rahmenarchitektur werden deshalb keine konkreten Vorgaben getätigt.

Für die Festlegung von Hilfsmitteln und Werkzeugen der IVS-Datenarchitektur im Rahmen des Zuständigkeitsübergreifenden Verkehrsmanagements eine projektspezifische Lösung entwickelt und auf die bereits verwendete Modelle und Darstellungsformen zurückgegriffen.

Grundsätzlich werden in der IVS-Datenarchitektur für das Zuständigkeitsübergreifende Verkehrsmanagement folgende Bausteine verwendet:

  • IVS-Informationsobjekt: Information mit einer festgelegten Bedeutung
  • IVS-Datenmodell: Darstellung von IVS-Informationsobjekt und Festlegung von deren Format
  • IVS-Ortsreferenzierung: Verfahren zur Beschreibung von geografischen Orten (nur soweit relevant)


Szenarien von IVS-Datenarchitekturen im Zuständigkeitsübergreifenden Verkehrsmanagement

Da es bei der Beschreibung einer IVS-Referenzarchitektur oft nicht möglich ist, den Ausgangszustand zu beschreiben, wird eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation mit Schwerpunkt auf die Identifikation und Beschreibung von Sachverhalten, die eine Einführung der Architektur behindern, durchgeführt. Ziel der Beschreibung der Ausgangssituation der Datenarchitektur ist es, diese Sachverhalte zu benennen und so detailliert zu beschreiben, so dass die gewünschten Änderungen in späteren Schritten geplant werden können.

Im Fall des Zuständigkeitsübergreifenden Verkehrsmanagements wird das Verkehrsgeschehen durch vorab abgestimmte Strategien zur räumlichen, zeitlichen und modalen Verkehrsverlagerung beeinflusst. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Empfehlungen für Verkehrsteilnehmer für Routen, die über Zuständigkeitsgrenzen von Straßenbetreibern hinweg verlaufen. Bei den zugrundeliegenden Szenarien wird dabei grundsätzlich ein dezentraler Ansatz zur Strategieanforderung und Umsetzung -umsetzung verfolgt. Jeder Straßenbetreiber bewertet die Verkehrslage und managed die Störungen in seinem eigenen Netz. bei dem Eingang einer Strategieanfrage prüft er, ob die aktuelle Verkehrslage in seinem Zuständigkeitsbereich eine Umsetzung der Strategie erlaubt. Ein direkter Austausch von Daten erfolgt also im Rahmen des zuständigkeitsübergreifenden Verkehrsmanagements nicht. Zur Strategieaktivierung und zur Umsetzung der dazugehörigen Maßnahmen wird lediglich Strategieanfrage verschickt bzw. Strategiemaßnahmenlisten ausgetauscht.

Die Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der IVS-Datenarchitektur wird für die beiden betrachteten Szenarien durchgeführt Stadt-Fernstraße und Fernstraße-Fernstraße durchgeführt.

Um die zuständigkeitsübergreifenden Elemente in der IVS-Referenzarchitektur zu verdeutlichen, werden diese im Nachfolgenden anhand eines ausgewählten Beispiels je Szenario beschrieben. Dabei wird für das Szenario Stadt - Fernstraße das Beispiel Dmotion und für das Szenario Fernstraße - Fernstraße der Intermodale Strategie-Manager, welcher für die Strategieentwicklung und -abstimmung eingesetzt wird, aufgegriffen. 

Szenario Stadt - Fernstraße

Grundkonzept & Rollenverteilung

  • Verbund zweier gleichberechtigter Baulastträger ohne Einschränkung von hoheitlichen Kompetenzen
  • Symmetrisches Grundkonzept mit „aktiver“ und „passiver“ Rollenverteilung auf Basis der Verkehrslageerfassung auf den Streckennetzen in beiden Hoheitsbereichen
  • Vorfilterung von netzübergreifenden Maßnahmenanforderungen durch kontinuierlichen Informationsaustausch über die Schaltbarkeit und den Schaltzustand der kollektiven Aktorik

Allgemeiner Handlungsablauf und Abstimmungsprozesse

Grundsätzlich verfügen die Stadt Düsseldorf und das Land NRW über eine eigene Leitzentrale und eine einen eigenen Strategiemanager, der mit dem Strategiemanager des jeweiligen anderen Partners über ein sog. Maßnahmenaustauschliste  kommunizieren kann, über die die Abstimmung der zuständigkeitsübergreifenden Strategien erfolgt, wie in der nachfolgenden Abbildung zu sehen ist.

Dmotion - Abstimmungsprozesse und Handlungsablauf

Szenario Fernstraße - Fernstraße

Die Anforderung einer zuständigkeitsübergreifenden Strategie sowie deren Umsetzung bzw. Aktivierung erfolgt im Szenario Fernstraße - Fernstraße auf Basis eines dezentralen Ansatzes (vgl. nachfolgende Abbildung), in dessen Rahmen ein Datenaustausch nicht durchgeführt wird.

Dezentrale Strategieumsetzung (Quelle: Hessen Mobil, 2014)

Aufgrund der kurzfristig geforderten Maßnahmenaktivierung ist eine weitgehende Automatisierung der Prozesse zur Strategieumsetzung erforderlich. Hessen Mobil hat zu diesem Zweck den Intermodalen Strategiemanager (ISM) entwickelt, der über einen Web-Client oder über definierte Schnittstellen zu entsprechenden Systemen anderer Akteure bzw. Straßenbetreiber die einzelnen Prozesse von der Strategiedefinition bis hin zur Strategieumsetzung unterstützen kann.

Der ISM setzt sich gemäß Kochs & Kirschfink (2006) sowie Riegelhuth et al. (2010) aus den folgenden drei Komponenten zusammen:

  • strategischer Netzmanager: Auswahl von Strategien und Analyse der Online-Verkehrslage im strategischen Netz
  • Strategiemakler: Abwicklung der Abstimmungsprozesse mit den Partnern
  • Strategieadministrator: Verwaltung von Strategien und Verkehrsdaten, Entscheidungsunterstützung bei Strategiedefinition und -optimierung

In der nachfolgenden Abbildung sind die genannten Komponenten des ISM dargestellt.

<parsererror xmlns="http://www.mozilla.org/newlayout/xml/parsererror.xml">XML Parsing Error: syntax error</parsererror>

Grundsätzlich hat jeder Straßenbetreiber mit einer eigenen Leitzentrale einen eigenen Strategiemakler, der mit anderen Strategiemaklern über ein XML-basiertes Protokoll "Strategy XML" kommunizieren kann. So erfolgt die Abstimmung der zuständigkeitsübergreifenden Strategien über XML-Protokolle, wie in der nachfolgenden Abbildung zu sehen ist.

Unterstützung der Kommunikation zwischen Strategie-Maklern durch Strategy-XML (Quelle: Riegelhuth et al., 2010)



<< Zurück zur Hauptseite