Cooperative ITS Corridor - Joint Deployment

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Kooperative Verkehrssysteme – sicher und intelligent

siehe: http://www.c-its-korridor.de/?menuId=1&sp=de

Verkehrshindernisse wahrnehmen, bevor man sie sieht. Gefahren erkennen, bevor sie zur Bedrohung werden. Sicher und entspannt ans Ziel kommen. Die Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur bringt uns der Vision einer intelligenten und unfallfreien Mobilität näher. Technisch gelingt dies durch kooperative Systeme. Sie ermöglichen die direkte Kommunikation zwischen Fahrzeugen, straßenseitiger Verkehrsleittechnik und Verkehrsleitzentralen. Man spricht in diesem Zusammen­hang von V2X-Kommunikation (Vehicle-to-Vehicle- bzw. Vehicle-to-Infrastructure-Kommunikation) oder von C-ITS (Cooperative Intelligent Transport Systems).

Die Vorteile der C2X-Kommunikation sind vielfältig: Verkehrsteilnehmer können vorausschauender und sicherer fahren, da sie frühzeitig über die aktuelle Verkehrssituation und Gefahrensituationen informiert werden. Darüber hinaus erhalten die Verkehrszentralen aus den Fahrzeugen präzise und umfassende Informationen zur Verkehrslage. Die Steuerung des Verkehrsablaufs wird dadurch noch differenzierter, effizienter und schneller, wodurch der Verkehrsfluss verbessert wird. Der Effekt: mehr Sicherheit, weniger Unfälle, eine bessere Auslastung des Straßennetzes, weniger Staus und sinkende CO2-Emissionen.

Intelligente Mobilität – über Landesgrenzen hinweg

Die Basis für eine europaweite Ein­füh­rung kooperativer Systeme ist ge­schaffen. In Forschungs- und Ent­wicklungs­projekten wurde die Tech­no­logie der kooperativen Sys­teme ent­wickelt. Derzeit werden die Verfahren für die Tests unter realen Verkehrsbedingungen definiert und unter den beteiligten Partnern koordiniert. Ein Großteil der tech­ni­schen Lö­sun­gen für die Daten­kom­mu­nika­tion ist stan­dar­di­siert. Die nicht-technischen Aspekte (z. B. Orga­nisa­tions­struk­tu­ren, Sicher­heits­konzept) werden derzeit zur Vor­bereitung der Mark­teinführung in öffentlich-privater Partnerschaft ausgearbeitet.

Auf dieser Grundlage starten deutsche, niederländische und österreichische Straßenbetreiber mit Partnern aus der Industrie die schrittweise Einführung kooperativer Systeme in Europa.

Dies geschieht in enger Kooperation der EU-Mitgliedstaaten Niederlande, Deutschland und Österreich, die dazu ein Memorandum of Understanding unterzeichnet haben. In Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie sollen zwei kooperative Anwendungen eingeführt werden.

Kooperative Systeme setzen das Engagement vieler Partner aus unterschiedlichen Branchen und der Politik voraus. Die Amsterdam-Gruppe, eine strategische Allianz der Straßenbehörden/- betreiber und der Industrie auf europäischer Ebene, unterstützt die Bestrebungen zur Einführung kooperativer Systeme. An ihr beteiligt sind CEDR als Vereinigung der Straßenbehörden, ASECAP als Dachverband der Mautstraßenbetreiber, POLIS als Dachverband der Städte sowie das Car2Car-Communication Consortium als Zusammenschluss der Automobilhersteller und der mit ihnen verbundenen Industrien.

Durch die Zusammenarbeit von Automobilindustrie, Mobilitätsdienstleistern und Infrastrukturbetreibern werden kooperative Systeme vom ersten Tag an erlebbar für den Kunden und nützlich für alle.

Cooperative ITS Corridor Rotterdam - Frankfurt a. M. - Wien

Seit 2015 im sogenannten Cooperative ITS Corridor (C-ITS-Corridor) die straßenseitige kooperative Infrastruktur für die ersten Anwendungen aufgebaut. Dies geschieht in enger Kooperation der EU-Mitgliedstaaten Deutschland, den Niederlanden und Österreich. Hessen Mobil ist für die Vorentwicklung auf der deutschen Seite verantwortlich. Dabei sollen zwei Anwendungen im C-ITS-Corridor zum Einsatz kommen: 1. Baustellenwarnung 2. Verkehrslageerfassung

Im Rahmen der Baustellenwarnung werden bei der Informationen über Baustellen kürzerer Dauer von den Sperranhängern über straßenseitige Infrastruktur an die Verkehrsteilnehmer übermittelt. Die Sperranhänger werden dazu mit einem GPS- und Kommunikationssystem ausgestattet und senden eine Nachricht mit ihrer Position und der Pfeilrichtung, welche auf der Sperrtafel angezeigt wird. Die Nachricht wird schließlich von den sich im Nahbereich befindlichen Fahrzeugen in Form einer Baustellenwarnung bzw. -information via WLAN Standard 802.11p oder Mobilfunk empfangen. Zudem können die Daten u.a. auf dem Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM) in Deutschland und National Data Warehouse (NDW) in den Niederlanden für Dritte zur Verfügung gestellt werden.

Der Dienst Baustellenwarnung kann zu folgendem Nutzen beitragen: • Verbesserung der Sicherheit des Betriebspersonals • Erhöhung der Verkehrssicherheit auf dem Autobahnnetz • Verbesserung der (on-line) Informationen zur Lage von Baustellen für die Verkehrszentrale • Erhöhung der Verlässigkeit von Informationen für Baustellenplanung und -management

Neben der Baustellenwarnung wird zudem auch der Dienst Verkehrslageerfassung im C-ITS-Corridor umgesetzt. Die Fahrzeuge senden dazu Nachrichten zu einer ETSI ITS G5-Einheit des Sperranhängers, welche die Daten aufbereitet und schließlich an die Verkehrszentrale weiterleitet. Diese Nachrichten sind standardisierte Cooperative Awareness Messages (CAM) und Decentralized Environmental Notification by Messages (DENM).

Mittels des Diensts Verkehrslageerfassung wird folgender Nutzen angestrebt: • Verbesserung des Verkehrsmanagements der Straßenbetreiber • Stauvermeidung durch opimierte Routen und Netzsteuerung, inkl. environmental benefits • Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Störungsmanagements • Verbreitung der C-ITS Technologie für weitere Anwendungen

Literatur

http://www.c-its-korridor.de/data/download/Flyer%20C-ITS-de.pdf http://www.c-its-korridor.de/data/download/Revue%20RT-Decembre_2015_p.50.pdf