IVS-Geschäftsprozesse und Wertschöpfungsnetzwerke

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Definition

Die folgende Aufzählung enthält die relevanten Begriffe der Geschäftsarchitektur und setzt sie zueinander in Beziehung:

  • IVS-Wertschöpfungsnetzwerk erzeugt Informationen
  • IVS-Akteur nimmt IVS-Rollen ein
  • Nutzer ist eine spezielle IVS-Rolle
  • IVS-Rolle benötigt IVS-Capabilities, um IVS-Dienste betreiben zu können.
  • IVS-Geschäftsziel wird von einem IVS-Akteur angestrebt
  • IVS-Capability wird benötigt, um IVS-Geschäftsziele zu erreichen
  • IVS-Dienst ist Bestandteil eines IVS-Wertschöpfungsnetzwerks
  • IVS-Geschäftsprozess operationalisiert ein IVS-Wertschöpfungsnetzwerk
  • IVS-Informationsobjekt enthält eine Information mit einer festgelegten Bedeutung
  • Information generiert Nutzen

Diese Begriffe und die Beziehungen zwischen ihnen werden im folgenden UML-Diagramm dargestellt: UML-Diagramm für IVS-Wertschöpfungsprozess

Operationalisierung durch IVS-Geschäftsprozesse

Ein IVS-Geschäftsprozess operationalisiert ein IVS-Wertschöpfungsnetzwerk durch Orchestrierung einzelner IVS-Dienste. In dieser Orchestrierung werden die Reihenfolge, in der die IVS-Dienste verwendet werden, die Ereignisse, die den Geschäftsprozess auslösen, beeinflussen oder beenden, sowie die IVS-Informationsobjekte, die zwischen den IVS-Diensten ausgetauscht werden, festgelegt. Zur Modellierung von IVS-Geschäftsprozessen eignen sich BPMN-Prozessdiagramme (siehe Beispiel).

Aus diesen Diagrammen lassen sich die beteiligten IVS-Dienste, die relevanten IVS-Rollen und die verwendeten IVS-Informationsobjekte ablesen. Die IVS-Rollen wurden bereits in der TOGAF-Phase A erfasst und werden in dieser Architekturphase bei Bedarf vervollständigt und ergänzt. Auch die IVS-Dienste wurden bereits in der TOGAF-Phase A erfasst und können vervollständigt und ergänzt werden. Die IVS-Informationsobjekte, die zur Realisierung des Wertschöpfungsprozesses benötigt werden, werden in der TOGAF-Phase C gesammelt und beschrieben.

Strategische und operative Geschäftsprozesse

Strategische Geschäftsprozesse

Strategische Geschäftsprozesse beschreiben den Ablauf eines Geschäftsprozesses so kompakt wie möglich. Das Ziel ist die übersichtliche Darstellung von Anfang bis Ende, wobei alle Details, die für die Interoperabilität zwischen verschiedenen IVS-Akteuren benötigt werden, abgebildet werden. Details, die nur einen IVS-Akteur betreffen werden in der Regel weggelassen. Deshalb werden häufig Teilprozesse anstelle von Aufgaben verwendet. Alle Aktivitäten müssen eindeutig einer Rolle zugeordnet sein. Die Verbindungen zwischen den Rollen sowie die ausgetauschten Informationsobjekte sollen klar beschrieben sein.

Strategische Geschäftsprozesse werden vorwiegend auf Ebene der IVS-Referenzarchitekturen eingesetzt.

Operative Geschäftsprozesse

In operativen Geschäftsprozessen werden die menschlichen und technischen Aktivitäten und die Sequenzflüsse zwischen diesen beschrieben. Die Beschreibung der menschlichen Aktivitäten dient dazu, die nicht automatisierten Teile eines operativen Geschäftsprozesses hervorzuheben. Technische Aktivitäten können automatisiert werden, idealerweise mithilfe von Process Engines. Der Geschäftsprozess wird auf operativer Ebene deshalb sehr viel detaillierter beschrieben als auf der strategischen Ebene. Der gesamte Prozess ist in der Regel ein komplexes Zusammenspiel von Menschen und IT-Systemen bzw. IVS-Diensten. Häufig werden die bei den strategischen Geschäftsprozessen verwendeten Teilprozesse in operativen Geschäftsprozessen beschrieben.

Operative Geschäftsprozesse werden vorwiegend auf der Ebene von IVS-Architekturen realer IVS-Dienste und Produkte verwendet.

Kern- und Supportprozesse

Kern- und Supportprozesse

Beschreibung von IVS-Geschäftsprozessen

IVS-Geschäftsprozesse werden im Katalog IVS-Geschäftsprozesse beschrieben. Zusätzlich sollen sie in BPMN-Geschäftsprozessdiagrammen modelliert werden. Modellierungsrichtlinien für Geschäftsprozessdiagramme legen fest, wie Geschäftsprozessdiagramme aufgebaut werden sollen.

Modellierungsrichtlinien für IVS-Geschäftsprozesse

Um hochwertige und einheitliche Geschäftsprozessdiagramme zu erhalten, sollten bestimmte Regeln definiert und eingehalten werden. Die Regeln dienen dazu, die IVS-Architekten bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Außerdem soll damit erreicht werden, dass die Ergebnisse der Architekturarbeit einheitlich aufgebaut und vergleichbar sind.

  1. Verwendung von eindeutigen Diagrammnamen: Die Namen der Geschäftsprozessdiagramme sollen dem Namen des Geschäftsprozesses entsprechen.
  2. Verwendung von Pools: Bei strategischen Geschäftsprozessdiagrammen, die hauptsächlich in IVS-Referenzarchitekturen verwendet werden, sollen Pools verwendet werden, um die beteiligten IVS-Rollen darzustellen. Bei operativen Geschäftsprozessdiagrammen sollen IVS-Akteure als Pools verwendet werden
  3. Verwendung von IVS-Rollen bzw. IVS-Akteuren als Poolbezeichnungen: Als Poolbezeichnungen sollen nur IVS-Rollen bzw. IVS-Akteure verwendet werden.
  4. Verwendung von IVS-Informationsobjekten als Datenobjekte: Wenn Datenobjekte in einem Geschäftsprozessdiagramm verwendet werden, sollte die Bezeichnung der Datenobjekte mit IVS-Informationsobjekten übereinstimmen.
  5. Verwendung von Namen für Aktivitäten: Aktivitäten müssen in einem Diagramm benannt werden, damit klar ist, was damit gemeint ist.
  6. Benennung von Sequenzflüssen und Meldungsflüssen: Sequenzflüsse und Meldungsflüsse müssen in einem Diagramm benannt werden, damit klar ist, was mit diesem Fluss gemeint ist.
  7. Konsistente Verwendung von Start- und Ende-Ereignissen: Die Verwendung von Start- und Ende-Ereignissen ist notwendig, um darzustellen, wo der Prozess beginnt bzw. endet.
  8. Verwendung von Meldungsflüssen nur zwischen Pools: Meldungsflüsse sollen nur zwischen verschiedenen Pools bzw. zwischen Aktivitäten von diesen verwendet werden.
  9. Maximale Diagrammgröße: Die Größe eines Geschäftsprozessdiagrammes sollte DIN-A3 nicht überschreiten. Falls ein Diagramm größer wird, sollen Aktivitäten zu Teilprozessen zusammengefasst werden, die dann in Detaildiagrammen dargestellt werden.
  10. Keine Überlagerung von Kanten: Die Überlagerung von Kanten ist nicht zulässig. Sowohl die Verständlichkeit als auch die Übersichtlichkeit des Geschäftsprozesses leiden unter dem Verstoß gegen diese Regel.
  11. Keine Überlagerung von Knoten: Für die Übersichtlichkeit und das Verständnis eines Geschäftsprozessiagrammes sollten sich keine Knoten überlagern.

Beispiel

Das folgende Diagramm enthält ein Beispiel für einen IVS-Geschäftsprozess. Dabei repräsentieren die horizontalen Kästen IVS-Rollen, die gelben Rechtecke sind IVS-Dienste, die grünen Objekte sind IVS-Informationsobjekte. Das gesamte Diagramm beschreibt den IVS-Geschäftsprozess, der ein IVS-Wertschöpfungsnetzwerk operationalisiert: Beispiel für einen IVS-Geschäftsprozess


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