Los1: IVS-Rahmenarchitektur09

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Geschäftsarchitektur

Die Entwicklung einer Geschäftsarchitektur dient zur Beschreibung der Ziele, Geschäftsmodelle und der Akteure und Nutzer von IVS. Daraus werden die Geschäftsprozessmodelle sowie die Rollenmodelle entwickelt. Bei der Entwicklung und Beschreibung der Modelle muss berücksichtigt werden, dass die konkreten Modelle in der Regel jedoch in den jeweiligen Referenzarchitekturen beschrieben werden. Auf der Ebene der IVS-Rahmenarchitektur werden hauptsächlich Vorgaben für die Beschreibung von Modellen entwickelt. Wichtige, übergeordnete Rollen- bzw. Geschäftsprozessmodelle können allerdings auch in der IVS-Rahmenarchitektur entwickelt und beschrieben werden. Diese Modelle müssen dann so angelegt sein, dass sie in den Referenzarchitekturen konkretisiert oder spezialisiert werden können. Als Beispiel für ein abstraktes Geschäftsprozessmodell kann die IVS-Wertschöpfungskette dienen, die in der folgenden Abbildung dargestellt ist:

IVS-Wertschöpfungskette

Die abstrakten Geschäftsprozess- bzw. Rollenmodellen sind so zu modellieren, dass die konkreten Modelle, die in den Referenzarchitekturen entwickelt werden, als Spezialisierung der abstrakten Modelle angelegt werden können. Falls dies nicht möglich ist, müssen die Modelle entweder weiter abstrahiert werden oder sie können nicht auf Ebene der IVS-Rahmenarchitektur vorgegeben werden.

Informationssystemarchitektur

In dieser Phase erfolgt die Dokumentation der grundlegenden Struktur von IT-Systemen, die die wichtigsten Informationsobjekte und Anwendungssysteme enthalten. Die Phase besteht aus den beiden Teilen Datenarchitektur und Anwendungsarchitektur, die nacheinander oder gleichzeitig entwickelt werden können.

Datenarchitektur

Bei der Datenarchitektur geht es um die Definition von Informations- und Datentypen, die für die Umsetzung der Geschäftsarchitektur benötigt werden. Ebenso wie bei der Geschäftsarchitektur können auf Ebene der IVS-Rahmenarchitektur in der Datenarchitektur keine konkreten Datenmodelle entwickelt werden. Stattdessen können Vorgaben für die Entwicklung von Datenmodellen (z.B. Datenmodelle müssen plattformunabhängig entwickelt werden) angegeben werden. Zusätzlich wird bei der Beschreibung der Ist-Situation die Verwendung von Datenmodellstandards (z.B. DATEX II) erfasst. Darauf aufbauend können für eine Ziel-Situation der Datenarchitektur Weiterentwicklungen der Standards skizziert sowie fehlende Standards in der Datenmodellierung aufgezeigt werden. Der herausragenden Rolle des Mobilitätsdatenmarktplatzes (MDM) sollte hier Rechnung getragen werden, indem die im MDM festgelegten und zukünftig benötigten Datenmodelle und Profile besonders berücksichtigt werden.

Anwendungsarchitektur

Bei der Anwendungsarchitektur geht es um die Festlegung der Arten von Anwendungssystemen, die zur Verarbeitung der Daten und zur Implementation der Geschäftsprozesse benötigt werden. Bei der Entwicklung der Anwendungsarchitektur können auf der Ebene der IVS-Rahmenarchitektur i.A. keine konkreten Anwendungen betrachtet werden. Stattdessen werden wie bei der Datenarchitektur Vorgaben für die Entwicklung von Anwendungsarchitekturen auf Referenzarchitekturebene beschrieben. Zur Beschreibung der Ist-Situation werden bestehende Schnittstellenstandards erfasst. Für die Entwicklung der Ziel-Situation der Anwendungsarchitektur werden mögliche Weiterentwicklungen von Schnittstellenstandards sowie fehlende Schnittstellenstandards identifiziert. Auch in der Anwendungsarchitektur wird der MDM in seiner bisherigen Form als bundesweit zentrale Datenaustauschplattform (Datenbus) besonders zu berücksichtigen sein. In der Entwicklung der Ziel-Situation der Anwendungsarchitektur kann eine funktionale Weiterentwicklung des MDM z.B. in Richtung einer zentralen Serviceaustauschplattform (Servicebus) eine entscheidende Rolle spielen.

Technologiearchitektur

Bei der Technologiearchitektur steht die Beschreibung des grundlegenden Aufbaus der IT-Systeme im Vordergrund. Dieser Schritt kann auf der Ebene der IVS-Rahmenarchitektur nur in abstrakter Form angegangen werden. So ist es z.B. nicht möglich, konkrete, aus Hard- und Software bestehende IT-Systeme zu identifizieren. Stattdessen können hier lediglich Anforderungen an den Aufbau der IT-Systeme (z.B. Aufbau von serviceorientierten Architekturen) erfasst werden.

Ergänzende Informationen zu TOGAF