Ziele und Nutzen

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Wertbeitrag von IVS-Architektur und KPI's

Vorbemerkung

Oftmals beklagen IVS-Architekten, dass der Wertbeitrag von IVS-Architektur von Realisierern und Machern von IVS-Diensten und IVS-Produkten nicht erkannt, angemessen gewürdigt und richtig bewertet wird. Dies liegt vielleicht auch darin begründet, dass IVS-Architekten nicht in der Lage sind zu vermitteln, welchen Beitrag IVS-Architektur auch zur Erreichung der Ziele solcher Realisier und Macher leistet und wie dieser Beitrag am Ende mittels geeigneter Nutzenkriterien (engl. KPI's - Key Perforamance Indikators) messbar ist.

IVS-Architekturprojekte dürfen also kein Selbstzweck sein. Auch bei einem IVS-Architekturprojekt müssen stets konkrete Ziele verfolgt werden. Oberstes Ziel der IVS-Architekten muss es letztlich sein, dass sich die Schaffung von Konformität eines realen IVS-Dienstes zu den Vorgaben von IVS-Rahmen- und Referenzarchitektur für alle am IVS-Dienst Beteiligten, einerseits IVS-End-Nutzer aber auch IVS-Akteure und Stakeholder, auszahlt und IVS-Wertschöpfung und IVS-Wertbeitrag für alle nachvollziehbar und quantifizierbar dargestellt werden kann.

Zusammenarbeit als Dreh- und Angelpunkt für IVS-Wertschöpfung

Besonderes Wertschöpfungspotential von IVS entsteht, wenn es gelingt, mehrere IVS-Akteure und ihre IVS-Leistungen im Sinne des IVS-End-Nutzers organisationsübergreifend zu integrieren/zu vernetzen (siehe auch IVS-Wertschöpfungskette und -netzwerke). Zentraler Dreh- und Angelpunkt zur Erschließung des Nutzenpotentials von IVS ist eine entsprechende IVS-Informationslogistik , d. h. die Organisation, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von Informationsströmen. Insofern müssen organisationsübergreifende Wertschöpfungsketten im IVS-Kontext als Prozessketten für IVS-Informationslogistik begriffen werden, in denen der Umgang mit Informationen von vorrangiger Bedeutung ist.

Formen der Zusammenarbeit, Quelle: Reinhard Riedl, Fachhoschule Bern, Wirtschaftsinformatik

IVS-Informationslogistik setzt die Zusammenarbeit der IVS-Akteure voraus. Eine bessere Zusammenarbeitsfähigkeit der IVS-Akteure führt zu einer besseren IVS-Informationslogistik und am Ende zu einer höheren Wertschöpfung für alle Beteiligten.

Zusammenarbeit kann in verschiedenen Stufen entwickelt werden:

  • Kooperation
  • Koordination
  • Kollaboration

Über die Stufen hinweg steigt der Nutzen, aber auch die Risiken nehmen zu.

Wie kann IVS-Architektur Zusammenarbeit fördern

Die Zusammenarbeit von IVS-Akteuren ist aber auch mit Risiken verbunden

  • Fehlendes Vertrauen als grösstes Hemmnis für den Erfolg von Teamarbeit
  • Unzureichende Kommunikation, fehlende Standards für Kommunikation
  • Fehlende Zielvorgaben bzw. unklare Aufgabenverteilung
  • Ungenügende kulturelle Voraussetzungen
  • Fehlende oder ungenügende Konfliktlösung

Vor diesem Hintergrund muss die Förderung von Zusammenarbeit in IVS-Wertschöpfungsketten und -netzwerken und die Vermeidung der mit ihr verbundenen Riskien eine Hauptanliegen von IVS-Archtektur sein:



Wie unter IVS-Geschäftsfähigkeiten, Interoperabilität als Schlüsseldimension von Kooperationsfähigkeit ausgeführt, ist das Hauptanliegen von IVS-Architektur die Schaffung von Architekturbausteinen für Interoperabilität.

Interoperabilität ist qualitatives Kernziel von IVS-Architektur. Doch worum geht es bei Interoperabilität, was ist ihr genereller Wert, wo liegt der Nutzen für die Beteiligten, wie kann Interoperbilität gemessen werden?

Qualitative Ziele von Interoperabilität

Interoperabilitätsdiskussion auf EU-Ebene

Interoperbilitätslevel gemäß European Interoperability Framework, Dezember 2010
Everything open, everything digital, everything cross-border! (EU-Council Conclusions, Oktober 2013)
"The modernisation of public administrations should continue through the swift implementation of services such as e-government, e-health, e-invoicing and e-procurement. This will lead to more and better digital services for citizens and enterprises across Europe, and to cost savings in the public sector.
Open data is an untapped resource with a huge potential for building stronger, more interconnected societies that better meet the needs of the citizens and allow innovation and prosperity to flourish.
Interoperability and the re-use of public sector information shall be promoted actively.
EU legislation should be designed to facilitate digital interaction between citizens and businesses and the public authorities. Efforts should be made to apply the principle that information is collected from citizens only once, in due respect of data protection rules."
European Interoperability Framework (E.Government)
Ziel der EU: E-Government Dienstleistungen sollen von der ganzen EU Bevölkerung unabhängig von Herkunftsland oder Aufenthaltsort genutzt werden können.
Herausforderung: Die bestehenden Dienstleistungen sind in nationalen Strukturen entstanden. Sie sind nicht interoperabel.

Stakeholder (Politik)

  • harmonisierte Einführung von IVS
  • durchgängige und verbesserte IVS-Anwendungen und IVS-Dienste
  • Erleichterung bei der Entwicklung und Einführung von IVS-Diensten
  • Sicherheit für öffentliche Betreiber bezüglich Kompatibilität und Interoperabilität von IVS-Anwendungen
  • Vermeidung technologischer „Insellösungen“

IVS-Akteure

  • Reduzierung der Abhängigkeit von Ressourcen, Bündelung von Ressourcen und Schaffung neuer Kapazitäten
  • Planungssicherheit, Verbesserung der Investitionssicherheit und Markttransparenz
  • Reduktion von Kosten, geringerer Entwicklungsaufwand
  • Risikominimierung in allen Unternehmensbereichen
  • Besserer Umgang mit wachsender Komplexität von Umgebungsbedingungen und Technologieeinsatz
  • Neue Marktchancen und Möglichkeit zum Eintritt und zur Integration in segmentierte Marktdomänen

Reifegrade von Interoperabilität

TOGAF

  • Define the Target Architecture Value Propositions and KPIs
  • Develop the business case for the architectures and changes required
  • Produce the value proposition for each of the stakeholder groupings
  • Assess and define the procurement requirements
  • Review and agree the value propositions with the sponsors and stakeholders concerned
  • Define the performance metrics and measures to be built into the enterprise architecture to meet the business needs
  • Assess the business risk (see Part III, 31. Risk Management)

The outputs from this activity should be incorporated within the Statement of Architecture Work to allow performance to be tracked accordingly.

Reifegrade von Interoperabilität, Quelle: Reinhard Riedl, Fachhoschule Bern, Wirtschaftsinformatik