TOGAF C

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Die Informationssystemarchitektur

Die Informationssystemarchitektur beschreibt die Entwicklung einer Zielarchitektur für Informationssysteme in der multimodalen Reiseinformation, in welcher die Geschäftsarchitektur (TOGAF B) und die Architekturvision (TOGAF A) umgesetzt werden sollen. Die Informationssystemarchitektur unterscheidet dabei die Bereiche Datenarchitektur und Anwendungsarchitektur. Bei der Entwicklung der Geschäftsarchitektur wurden unter anderem IVS-Geschäftsprozesse identifiziert. Diese bestehen aus Aktivitäten, die rollenbezogen durchgeführt werden. Zwischen den Aktivitäten werden Informationsobjekte ausgetauscht. Diese Informationsobjekte werden in der Datenarchitektur betrachtet und detailliert beschrieben. Anschließend werden die Schnittstellen, über die die Informationsobjekte ausgetauscht werden sowie die Anwendungen, mit denen die Informationen bearbeitet werden, in der Anwendungsarchitektur genauer untersucht.


Datenarchitektur

In der Datenarchitektur werden alle relevanten Informationsobjekte beschrieben, die zwischen den Rollen einer „multimodalen Reiseinformation“ respektive den Akteuren der Rollen übergeben werden. Das Informationsobjekt beinhaltet Daten für die drei Bereiche: *Rollen & Geschäftsmodelle (geschäftliche Ausprägung) *Regeln & Rahmenbedingungen (Rechtliche Ausprägung) *Informations- & Kommunikationstechnologie (Inhaltliche Ausprägung) Dazu können u. a. das Verkehrsnetz und die Abbildung der Verkehrsinfrastruktur, Bezugssysteme zur Verortung von Informationen (wie Adressen, Stationierungen oder TMC), routingrelevante Informationen, Sensorstandorte sowie mögliche Aktivitäts- und Zielstandorte und dynamische Verkehrsdaten zählen wie auch Vertragsregeln, kaufmännische Vereinbarungen, zugrundeliegende Gesetze sowie Prozesse und Abläufe zur Kommunikation und Organisation des Datenaustauschs und der Datenbereitstellung und -verwendung. Aufgrund des föderalen Raums von Deutschland, der unterschiedlichen Entwicklungs- und Realisierungszeiträume, der geltenden Förderbindungen und des Investitionsschutzes bei Bestandsystemen (Investitionen) ist die Umsetzung einer deutschlandweiten „multimodalen Reiseinformation“ unrealistisch. Die Entwicklung einer Datenarchitektur für eine „multimodalen Reiseinformation“ muss daher zwar zum einen Vorgaben entlang von nationalen und internationale gültigen Standards machen, zum anderen aber Flexibilität im Hinblick auf Datenherkunft und Datenformat erlauben. Damit soll ein Ersatz und die Weiterentwicklung von Datenquellen bzw. eine Kombination von Datenquellen für idente Inhalte nach Netzkategorien oder administrativen Gebieten ermöglicht und mit der IVS-Referenzarchitektur „multimodale Reiseinformation“ dauerhaft sichergestellt werden.


Position der Informationsobjekte einer multimodalen Reiseinformation

Aufgrund der zahlreichen Akteure für eine „multimodalen Reiseinformation“ in einem Betrachtungsraum wird in der Referenzarchitektur eine vereinfachte generische Darstellung aller typischerweise für einer „multimodalen Reiseinformation“ benötigten Informationsobjekte gewählt. Die Informationsobjekte werden dabei entlang der Wertschöpfungsstufen der Rollen „Inhalteanbieter“, „Dienstebetreiber“, „Diensteanbieter“ und „Kunde“ sowie der stereotypischen Akteure „Mobilitätsanbieter“, „IVS-Integratore“ und „Infrastrukturanbieter“ positioniert. RTENOTITLE


Daten der Informationsobjekte einer multimodalen Reiseinformation

Informationsobjekte können drei Ausprägungen haben und dabei unterschiedliche Daten transportieren:


  • Geschäftliche Ausprägung
    für Informationen zu Rollen & Geschäftsmodellen einer „multimodalen Reiseinformation“. Hierzu zählen u. a. Daten zu:
  • Organisatorische und betriebliche Abläufe (z. B. Qualitäts- und Eskalationsmanagement)
  • Nutzungsbedingungen (z. B. Logos, Haftung)
  • Finanzierungsbedingungen (z. B. Margen)


  • Rechtliche Ausprägung
    für Informationen zu Regeln & Rahmenbedingungen einer „multimodalen Reiseinformation“. Hierzu zählen u. a. Daten zu:
  • Datenschutz
  • Vertragswerke
  • AGBs
  • SLAs / PKIs
  • Pönalen


  • Inhaltliche Ausprägung
    für Informationen zu Informations- & Kommunikationstechnologie einer „multimodalen Reiseinformation“. Hierzu zählen u. a. Daten zu:
    • Tarifdaten
    • Dynamische Daten
    • Statische Daten
    • Schnittstellenbeschreibungen


Zum besseren Verständnis, werden die Informationsobjekte in TOGAF C im Anschluss an die allgemeine Beschreibung (Kapitel 1.1.2.1) mithilfe der bereits für den Schritt TOGAF B verwendeten Use Cases beispielhaft beschrieben (Kapitel 1.1.2.2 / 1.1.2.3./ 1.1.2.4)



Beschreibung der allgemeinen Informationsobjekte

Prosa Text

IVS Informationsobjekte




Use Case Flug

Der Dienstreisende Herr Müller zeichnet sich neben einer von ihm geführten Abteilung am Standort Michelstadt im Odenwald zum 01.03.2016 zusätzlich verantwortlich für eine Abteilung am Standort Hamburg. Er plant ein Teamevent vor Ort mit seiner neuen Abteilung. Als gehbehinderter Dienstreisender reist er morgens am 21.03.2016 von Michelstadt nach Hamburg und kommt am 23.03.2016 abends wieder zurück.

Durch seine Behinderung benötigt Herr Müller einen Kofferservice für die Reise. Die Reise beginnt er mit seinem PKW, der am Abflughafen geparkt werden soll. In Hamburg soll ihn ein Transferservice zum Hotel bringen. Am Hotel wird ihm dann ein Mietwagen zur Verfügung gestellt.

Die Inhalteanbieter liefern Informationen zu Fahr-/Flugplandaten, Tarifdaten, Routen- und Parkplatzinformationen, Koffer- und Transferservice.

Die intermodale Logik verarbeitet diese Informationen unter Berücksichtigung von öffentlichen Strategien, von Präferenzen des Nutzers (Dienstreiserichtlinien und persönliche Vorlie-ben, z. B. Schwerbehindertenangebote) und von Distributionsinformationen und liefert die Multimodale Reiseinformation mit den verschiedenen Reisemitteln der Reisekette an den Dienstanbieter zur Darstellung. 


Use Case Grenzüberschreitend

Herr Meier wohnhaft im Münchner Umland muss Ende Juli zu einer eintägigen Sitzung nach Salzburg reisen. Im Vorfeld informiert er sich, wie er am einfachsten dorthin kommt. Da er einen eigenen PKW besitzt und die nächste S-Bahn Anbindung recht weit entfernt ist, entscheidet er sich mit dem Auto zu fahren. Kurz vor Ankunft an der Grenze meldet sein Bordnavigationsgerät eine Schlechtwetterwarnung mit einem absoluten Fahrverbot im Stadtgebiet Salzburg und somit einem Einfahrtverbot (1. Juli bis Ende August – Verordnung Stadt Salzburg). Das Einfahrverbot gilt ab der Autobahnausfahrt Salzburg-Mitte. Herr Meier fragt über das Bordnavigationsgerät eine Alternativroute an und entscheidet sich, in der Region zur nächstgelegenen S-Bahnstation zu fahren in Piding, um dort umzusteigen. Mit Hilfe des Mobilitätsdienstes kann er das ÖV-Ticket und einen Stellplatz für seinen PKW bereits auf der Fahrt dorthin buchen. An der S-Bahn Haltestelle Mülln-Altstadt steigt er aus und legt die restliche Strecke zu Fuß zurück.

Bezogen auf den Auszug aus dem Use Case mit näherer Betrachtung On-Trip ergibt sich folgende Situation:

Der Endnutzer hat seine Route und auch den Modus geändert als er in den ÖV umgestiegen ist. Dabei werden nun vom Dienstebetreiber die Informationsobjekte Fahrplanauskunft, Tarif-daten, ÖV-Routing und Verkehrsprognose sowie die Echtzeitinformation über die Position auf der Zugfahrt verarbeitet und diese Information über die App des Diensteanbieters dem Endnutzer zur Verfügung gestellt.

Use Case Intermodal

Use Case Intermodal



Datenmodell-Katalog

Katalog

Datenmodelle Mobilitätsanbieter

IVS Datenmodelle Mobilitätsanbieter

Datenmodelle Infrastrukturanbieter

IVS Datenmodelle Infrastruktur


Ortsreferenzierung

Eventuell Übernahme des Katalogs von Los 1. Kontrolle durch Prisma.

Link


Anwendungsarchitektur

In der Anwendungsarchitektur werden alle relevanten Anwendungen, deren fachliche Komponenten über Schnittstellen in Beziehung (Interaktion) treten und zur Bereitstellung der in Phase B definierten Geschäftsprozesse erforderlich sind, beschrieben und kategorisiert. Die Anwendungsarchitektur bildet damit die logischen Bausteine der Geschäftsarchitektur (Phase B) einer „multimodalen Reiseinformation“ ab, welche dann in TOGAF D (Technologiearchitektur)  Software und Hardwareseitig konkretisiert werden können.



IVS Anwendungen der multimodalen Reiseauskunft

Katalog und Anwendungen


IVS Schnittstellen der multimodalen Reiseauskunft

Schnittstellen Katalog

Schnittstellen Mobilitätsanbieter

IVS-Schnittstellen Tabelle

Schnittstellen Infrastrukturanbieter

IVS-Schnittstellen Tabelle