Kap. 5 Transformation des Geschäfts

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Bewertung der Reife für eine Transformation des Geschäfts

Die Bereitschaft für die Akzeptanz und Umsetzung der IVS-Referenzarchitektur „Multimodale Reiseinformation“ in Deutschland wird nach den Reifefaktoren von TOGAF eingeschätzt:

  • Vision: Bisher sind die Themen rund um IVS-Rahmen- und Referenzarchitekturen stark durch die öffentliche Hand (v.a. BMVI, BASt) sowie der Forschungslandschaft (z.B. TU München) getrieben. Die Bereitschaft zur Anwendung von IVS-Referenzarchitekturen ist im Allgemeinen in der Privatwirtschaft im Geschäftsgebrauch (Geschäftsprozesse, IT-Systeme) oder durch die Gemeinwirtschaft (Ausschreibung von Leistungen) noch nicht etabliert. Im Hinblick auf die „Multimodale Reiseinformation“ muss daher der Nutzen deutschlandweit seitens der öffentlichen Hand (BMVI) klar und deutlich kommuniziert werden, z.B. an die Bundesländer oder an spezielle Räume in Deutschland (Best Practice). Durch die Fertigstellung der IVS-Referenzarchitekturen (Lose 2-4) sowie die Ausschreibung der ÖV-IVS-Referenzarchitekturen durch den Bund, wird sich die Bereitschaft zur Akzeptanz und Umsetzung mittel- und langfristig stark verbessern.
  • Desire, Willingness, and Resolve: Durch die Vergabe der Leistung, der ständigen Projektbegleitung durch den Auftraggeber BASt sowie dem Projektmanagement der Lose, wird sichergestellt, dass die grundlegenden Arbeiten an der IVS-Referenzarchitekturen entschlossen abgewickelt werden. Der Begleiterkreis trägt die erarbeiteten Ergebnisse nach Außen.
  • Need: Die Ziele und Konsequenzen für eine erfolgreiche Projektumsetzung wurden diskutiert. Dazu zählen u.a. die zunehmende Vernetzung der Mobilitätssysteme, der dahinterliegenden Geschäftsprozesse der Akteure und der Nutzen für den Reisenden in ganz Deutschland (siehe auch Kapitel 3). Mögliche Konsequenzen bei einer erfolglosen Umsetzung des Projekts müssen im Konsortium noch diskutiert werden. Dazu zählen z.B. die erschwerte Vernetzung von IVS-Diensten in Deutschland auf IT- und Prozessebene sowie ein fehlender Austausch zwischen multimodalen Stakeholdern.
  • Business Case: Neben der Information strebt das Konsortium an, die grundlegenden Schnittstellen zum Vertrieb im Bereich multimodaler Reiseinformation aufzuzeigen. Die Kalkulation eines detaillierten Business Cases ist im Projekt nicht vorgesehen. Es ist jedoch anzumerken, dass eine Akzeptanz und dauerhafte Nutzung der Referenzarchitektur sich voraussichtlich nur einstellen wird, wenn alle beteiligten Stakeholder durch die Partizipation profitieren (Privatwirtschaft) oder einen Nutzen davon haben (Gemeinwirtschaft).
  • Funding: Die Finanzierung für die Projektumsetzung ist durch die Beauftragung gegeben. Mögliche Finanzierungswege für die nachhaltige Pflege der IVS-Referenzarchitektur sind in TOGAF F bis H festzulegen.
  • Sponsorship and Leadership: Das Vorhaben ist auf Bundesebene ausgelöst worden und hat damit die Unterstützung des BMVI, respektive des Bundesverkehrsministers. Weitere Unterstützer sind in der Projektlaufzeit hinzuzugewinnen.
  • Governance: Für die Steuerung und Unterstützung des Projekts wird seitens des Auftraggebers bzw. des Los 1 ein Begleiterkreis festgelegt. Der aktuelle Stand des Projekts kann z.B. im nationalen IVS-Beirat regelmäßig präsentiert und abgestimmt werden, sodass bei Bedarf ein Abgleich mit den nationalen IVS-Strategien erfolgt. Öffentlichkeitswirksame Events (2 in der Projektlaufzeit) sichern den Kontakt und die Unterstützung zu den relevanten Stakeholdern.
  • Accountability: Das Projektkonsortium ist in der Pflicht, die Beschreibung der IVS-Referenzarchitektur umzusetzen und der BASt als anwendbares Dokument zu übergeben. Verantwortlich für die Umsetzung nach der Projektlaufzeit in Deutschland sind das BMVI, nachgeordnete Behörden und die Länder, z.B. als Integration in die Förder- und Vergabelandschaft. Da Stakeholder der Privatwirtschaft nicht verpflichtet werden können, die IVS-Referenzarchitektur umzusetzen, werden in den TOGAF Phasen E bis H Möglichkeiten diskutiert, die entsprechenden Anreize zu setzen.
  • Workable Approach and Execution Model: Für die Umsetzung der Referenzarchitektur „Multimodale Reiseinformation“ in die realen Systeme in Deutschland gibt es bereits sehr ausgeprägte und etablierte Strukturen. Dazu gehören beispielsweise die allgemein anerkannten Regeln und Rahmenbedingungen zur Vergabe von Leistungen und Fördermitteln (Bundesgesetze, Landesgesetze) sowie Vorgehensweisen (Besteller-Ersteller Prinzipien bzw. Öffentliche Hand-Lieferanten). Die entsprechenden Verbände zur Informationsverbreitung (VDV, VDA, ADAC etc.) sind vorhanden.
  • IT Capacity to Execute: Sowohl innerhalb der Projektlaufzeit (Entwicklung IVS-Referenzarchitektur) als auch in der Umsetzungsphase in den Räumen in Deutschland stehen ausreichend Ressourcen zur Verfügung. Für die Projektlaufzeit wird Amadeus die IT-Skills, Tools (kostenfreie UML-Diagrammtools) und Arbeitsprozesse bereitstellen. Für die spätere Umsetzung der Referenzarchitekturen kann auf die deutsche Landschaft von IT-Unternehmen zurückgegriffen werden.
  • Enterprise Capacity to Execute: Die Erfüllung der Anforderungen an das Projekt wurden ausführlich im Angebot dargelegt. Die Auswahl des Konsortiums um MRK/Amadeus basierte u.a. auf den Referenzen, in denen ähnliche Projekte bereits erfolgreich durchgeführt wurden.
  • Enterprise Ability to Implement and Operate: Der „Betrieb“ der IVS-Referenzarchitektur wird nicht durch das Konsortium durchgeführt. Nach erfolgreicher Übergabe des Schlussdokuments und Vorbereitung der Migration bzw. des Änderungsmanagement (TOGAF F bis H) wird die BASt das Management der Architektur fortführen.