Anleitung zur IVS-Datenarchitektur

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Ist-Situation

Im Laufe der vergangenen Jahre und Jahrzehnte wurden in den verschiedenen IVS-Domänen Schnittstellen zum Austausch von Daten entwickelt. Einige dieser Schnittstellenbeschreibungen enthalten explizite Datenbeschreibungen (z.T. in formalen Datenbeschreibungssprachen wie z.B. UML), andere Schnittstellenbeschreibungen enthalten implizite Datenbeschreibungen (auch hier z.T. in formalen Datenbeschreibungssprachen).

Diese Standards sind unabhängig voneinander entstanden und für verschiedene Anwendungsbereiche konzipiert worden. Mittlerweile haben sich die Standards weiter entwickelt und überlappen sich zum Teil inhaltlich. Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungsbereiche und je nach Zeitpunkt der Entstehung werden die Daten auf unterschiedlichen Abstraktionsniveaus beschrieben.

Mittlerweile existieren Anwendungen, die mit zwei oder mehr der domänenspezifischen Datenmodelle arbeiten. Da kein übergeordnetes Datenmodell existiert, müssen solche Anwendungen bisher die Abbildungen zwischen den Datenmodellen anwendungsspezifisch erarbeitet.

Ein wesentlicher Bestandteil verkehrsbezogener Daten ist der Ort, für den diese Daten gelten. Um die räumliche Gültigkeit von verkehrsbezogenen Daten beschreiben zu können, wurden verschiedene Verfahren (sogenannte Ortsreferenzierungssysteme bzw. englisch location referencing systems) entwickelt. Die domänenspezifischen Datenmodelle verwenden unterschiedliche, z.T. mehrere Ortsreferenzierungssysteme. Auch bei den Ortsreferenzierungssystemen besteht das Problem, dass die Konvertierung von Ortsreferenzen zwischen verschiedenen Systemen z.T. nicht möglich, oft jedoch aufwendig und fehleranfällig ist. Wie bei den domänenspezifischen Datenmodellen gibt es auch hier kein übergeordnetes System, in das alle Ortsreferenzierungssysteme ohne weiteres eingebettet werden könnten.

Bestehende Ortsreferenzierungssysteme

Katalog derrelevanten Ortsreferenzierungssysteme

Bestehende Datenmodelle

Katalog der domänenspezifischen Datenmodelle.

Zuordnung zwischen Datenmodellen und Ortsreferenzierungssystemen

Die folgende Tabelle enthält eine Zuordnung von domänenspezifischen Datenmodellen und den von diesen verwendeten Ortsreferenzierungssystemen:

Datenmodell Ortsreferenzierungssystem
DATEX II In DATEX II können die Ortsreferenzierungssysteme Alert-C (für Punkt- und Linien- und Flächenobjekte), Geokoordinaten (für Punktobjekte), Lineare Referenzierung (für Punkt- und Linienobjekte) und TPEG LOC (für Punkt- und Linien- und Flächenobjekte) verwendet werden. Als Level-B-Erweiterung kann auch OpenLR (für Punkt- und Linien- und Flächenobjekte) verwendet werden. Aktuell ist eine Level-B-Erweiterung in Arbeit, die auch Traces (für Punkt- und Linienobjekte) als Ortsreferenzierungssystem unterstützt.
ITS G5 Für die verschiedenen ITS G5 Datenformate werden Traces als Ortsreferenzierungsverfahren verwendet.
NeTEx NeTEx verwendet ein Netzmodell zur Ortsreferenzierung
OCIT OCIT macht keine Angaben über die verwendeten Ortsreferenzierungssysteme.
TLS TLS verwendet lineare Referenzierung (Autobahnkilometrierung) als Ortsreferenzierungssystem, um die geographischen Kenndaten von Streckenstationen zu kodieren. Außerdem gibt es die Empfehlung, den zu einer Streckenstation gehörenden TMC-Punktlocationcode (Alert-C) als Knotennummer zu verwenden.
TMC TMC verwendet Alert-C für Punkt-, Linien- und Flächenobjekte als Ortsreferenzierungssystem.
TPEG TPEG vwerwendet, ähnlich wie DATEX II, einen Location Container, in dem mehrere Ortsreferenzen parallel angegeben werden können. Es werden AGORA-C, Alert-C, Geokoordinaten, TPEG-LOC und OpenLR als Ortsreferenzierungssysteme verwendet werden.
TRANSMODEL TRANSMODEL verwendet ein Netzmodell zur Ortsreferenzierung
VDV 452 Der VDV Standard 452 verwendet ein Netzmodell mit WGS84-Koordinaten zur Ortsreferenzierung