IVS-Architektur - Einführung und Überblick

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IVS-Architektur - Bestandteile und Schlüssel-Begriffe

Intelligente Verkehrssysteme (IVS) – engl. Intelligent Transport Systems (ITS)...

  • verstehen sich als intelligente Anwendungen im Bereich von Verkehr, Transport und Mobilität, die von End-Nutzern als IVS-Dienst (engl. IVS-Service) genutzt werden können.
  • dürfen über ihren Wortanteil Intelligenz nicht im Sinne von künstlicher Intelligenz (KI), sondern müssen vielmehr im Sinne von Business Intelligence, das heißt der Schaffung von Intelligenz durch Sammeln und Auswerten von Daten und Informationen verstanden und interpretiert werden.

IVS-Architektur...

  • befasst sich neben der funktionalen, technischen und wirtschaftlichen Realisierung vor allem mit der gestalterischen Planung von IVS-Diensten.
  • orientiert sich an übergeordneten Leitbildern und Zielvorstellungen des „Bauherren“. Insofern liegt die Kernkompetenz eines IVS-Architekten über das Wissen um Realisierung von IVS hinaus vor allem in der Gestaltung von IVS-Architekturmerkmalen, die den Leitbildern und Zielvorstellungen des Bauherren entsprechen oder er entwickelt dazu eigene Vorstellungen.

Die IVS-Architekturdomäne...

  • ist ein (von TOGAF entlehnter ) Begriff, mit dem der komplexe Gestaltungsraum von IVS-Diensten in semantische Schichten unterteilt wird
  • ist ein Konzept, die Basiskonzepte von IVS-Architektur in Beziehung setzt und damit eine Grundordnung für übergreifendes Gestalten IVS-Architektur vermittelt
  • wird über die IVS-Pyramide als Ebene benannt und visualisiert

Die IVS-Rahmenarchitektur...

  • legt die Gestaltungsebenen (Architekturdomänen) und Gestaltungsobjekte (Architekturbausteine) fest, aus denen IVS-Dienste im Kern aufgebaut sind und sie als solche charakterisieren.
  • verleiht den Gestaltungsebenen und Gestaltungsobjekte über einen (eineindeutigen) Begriff verbunden mit einer sprachlichen von Bildern unterstützen Erläuterung eine Semantik zur gegenseitigen Verständigung
  • legt darüber hinaus (in Anlehnung an das Vorgehensmodell von TOGAF) die Schritte und Grundsätze fest, nach denen der IVS-Architekt bei der Planung und Realisierung von IVS-Diensten vorgehen soll

Die IVS-Referenzarchitektur...

  • überträgt die von der IVS-Rahmenarchitektur vorgegebenen Gestaltungsebenen und Gestaltungsobjekte auf den Gestaltungsraum einer spezifischen mit einem Bezeichner benannten IVS-Dienstekategorie, und konkretisiert sie soweit, dass sie aus fachlicher Sicht den gemeinsamen Bedingungen der IVS-Dienstekategorie entsprechen
  • ist auch die Grundlage zur Spezifikation und Entwicklung der IVS-Architekturen realer IVS-Dienste und spezifischer IVS-Produkte für spezielle IVS-Anwendungsdomänen.
  • ist von großem Nutzen, wenn sie von einer „größeren“ Gemeinschaft akzeptiert und quasi als Standard eingesetzt und genutzt wird.

Die IVS-Architektur realer IVS-Dienste und IVS-Produkte ...

  • ist die tatsächliche Umsetzung einer IVS-Referenzarchitektur bis zur letzten Detaillierungsebene in einem konkreten Anwendungsfall.
  • bildet die Konzeptmerkmale (semantische Merkmale) von IVS-Referenzarchitekturen nach dem Prinzip der Konzeptinstanziierung auf konkrete Architekturen realer IVS-Dienste oder IVS-Produke ab.
  • darf Konformität zu IVS-Rahmenarchitektur und zu IVS-Referenzarchitekturen in Anspruch nehmen, wenn deren Konzepte nachvollziehbar wiedererkennbar sind.

IVS-Domäne...

  • ist ein IVS-Architektur Deliverable (siehe Template O:IVS-Domäne), mit dem die äußerst umfangreiche und komplexe Anwendungsvielfalt von IVS-Diensten in spezifische Anwendungsfelder, in dem spezifisches Wissen zum Thema IVS (Domänen-Wissen) angewendet wird, und Anwendungssichten unterteilt wird. Im Fall von IVS-Architektur wird Architekturwissen zum Betrachtungsgegenstand IVS angewendet.
  • wird zu Beginn eines IVS-Architekturprojekts definiert und festgelegt, um den Betrachtungsgegenstand und die Betrachtungsweise/den Betrachtungsfokus des Projekts überschaubar zu machen und von weiteren ähnlichen bzw. angrenzenden Betrachtungsgegenständen und Betrachtungsweisen abgrenzen zu können.

IVS-Dienst...

  • ist ein IVS-Architektur Deliverable (siehe Template O:IVS-Dienst), mit dem eine geschäftliche Leistung im Bereich von Verkehr, Transport und Mobilität benannt wird, die IVS-End-Nutzern einen besonderen, evtl. personalisierten IVS-Nutzen spendet. Im Normalfall sind die IVS-End-Nutzer Verkehrsteilnehmer und Reisende (oder, im Falle von C-ITS und atomatisiertem Fahren, IVS-End-Nutzer Systeme), die IVS-Dienste für die Vorbereitung oder Durchführung einer Fahrt oder einer Reise von A nach B nutzen. IVS-End-Nutzer sind aber auch IVS-Akteure, die selbst IVS-Dienste anbieten und die Dienste anderer IVS-Akteure nutzen, um ihre eigenen IVS-Dienste zu unterstützen oder zu verbessern.
  • spendet IVS-Nutzen, wenn IVS-End-Nutzer im Rahmen von Anwendungsprozessen über leicht zugängliche IVS-Dienst-Zugangspunkte (im einfachsten Fall von z. B. einer Privatperson mit ihrem Smartphone) Zugriff auf IVS-Informationen erhalten, die dazu beitragen, eigene IVS-Entscheidungen sicher, zuverlässing, schnell und effektiv zu treffen.

IVS-Wertschöpfungsketten/IVS-Wertschöpfungsnetzwerke...

  • resultieren aus der organisationsübergreifenden Vernetzung und Zusammenarbeit von IVS-Akteuren, die gemeinsam das Ziel haben, einen IVS-Dienst anzubieten, zu realisieren und zu betreiben.
  • müssen als Prozeßketten für IVS-Informationslogistik, das heißt der Organisation, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von IVS-relevanten Informationsströmen interpretiert werden, die als zentraler Dreh- und Angelpunkt zur Erschließung und Schöpfung des Nutzenpotentials von IVS die eigentliche Herausforderung für die IVS-Akteure als Bestandteil von IVS-Wertschöpfungsketten/IVS-Wertschöpfungsnetzwerke darstellt.

IVS-Rolle...

  • ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe Template B:IVS-Rolle), mit dem Stereotypen von IVS-Akteuren und IVS-Stakholdern mit IVS-Fähigkeiten und IVS-Verantwortlichkeiten, die für die Bereitstellung und den Betrieb von IVS-Diensten typisch und erforderlich sind, beschrieben werden.
  • ist ein signifikanter Bestandteil von IVS-Wertschöpfungsketten für IVS-Informationslogistik, der von IVS-Akteuren und IVS-Stakeholdern je nach Erforderniss des zu realisierenden IVS-Dienstes eingenommen wird, wobei ein einzelnenr IVS-Akteur oder Stakeholder eine oder mehrere Rollen besetzen kann.

IVS-Leitbild...

  • ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe Template B:IVS-Capability), der in schriftlicher Form einen angestrebten Zielzustand (Idealbild) in Bezug auf einen Betrachtungsgegenstand (im vorliegenden Fall „IVS-Dienst oder IVS-Dienstekategorie“) formuliert und darüber das Selbstverständnis und die Grundprinzipien einer Organisation/Interessensgemeinschaft und den auf den Betrachtungsgegenstand bezogenen Wertekonsens vermittelt

IVS-Geschäftsziel...

  • ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe Template B:IVS-Geschäftsziele), der den mit einem IVS-Dienst oder der Komformität zu einer IVS-Architekturvorgabe verbundene wirtschaftliche Mehrwert für eine Institution/ein Unternehmen als Zielvorstellung formuliert.

IVS-Capability...

  • ist ein IVS-Architekturbaustein (siehe Template B:IVS-Capability) und repräsentiert einen Satz von Fähigkeiten, die ein IVS-Akteur als Bestandteil einer IVS-Prozesskette (IVS-Wertschöpfungskette/IVS-Wertschöpfungsnetzwerk) mitbringen muss, damit am Ende der potentielle Nutzen des IVS-Dienstes verwirklicht werden kann.

IVS-Architektur - eine grafische Darstellung

Im folgenden UML-Diagramm sind die wichtigsten Begriffe der IVS-Architektur im Zusammenhang dargestellt (der Begriff IVS-Wertschöpfungsnetzwerk wurde entfernt, da ein IVS-Wertshöpfungsnetzwerk identisch mit einem Prozess ist; siehe dazu Messe-Zulaufsteuerung Geschäftsarchitektur):

IVS-Architektur.jpg

Schritte zur Entwicklung einer IVS-Architektur - ein Überblick

Vorbemerkung

TOGAF ADM

Die TOGAFTM Architecture Development Method (ADM; siehe Bild) ist als eine Methode zur Entwicklung von Geschäftsarchitekturen eines einzelnen Unternehmens definiert und entwickelt worden. Für die Entwicklung einer IVS-Architektur ist sie an die entsprechenden Anforderungen angepasst (Tayloring) worden.

Einen Überblick über das Tayloring der Phasen liefern die folgenden Grafiken:

Vorarbeiten

IVS-Architektur Vorbereitungsphase

A – Architekturvision

Phase A - IVS-Architekturvision

B – Geschäftsarchitektur

Phase B - IVS-Geschäftsarchitektur


  • C – Informationssystem-Architektur
  • D – Technologiearchitektur
  • E – Möglichkeiten und Lösungen
  • F – Migrationsplanung
  • G – Governance
  • H – Change Management
  • Requirements Management

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