IVS-Glossar
Das IVS-Glossar besteht aus einer Tabelle, in der einzelne bzw. zusammengesetzte Worte definiert d.h. einem Begriff zugeordnet werden. Die Beziehungen zwischen ausgewählten Begriffen werden in UML-Klassendiagrammen dargestellt, wobei für jeden Begriff eine UML-Klasse dargestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
Begriffsdefinitionen
Begriff | Referenz | Definition | Term | Reference | Definition | |
---|---|---|---|---|---|---|
Abstraktion | TOGAF | Denkprozess mit dem Ziel der zusammenfassenden bzw. generalisierenden Beschreibung von detaillierten bzw. komplexen Inhalten | Abstraction | TOGAF | The technique of providing summarized or generalized descriptions of detailed and complex content. | |
Akteur |
Person, Organisation oder System, welche(s) eine Rolle einnimmt, die Aktivitäten initiiert oder damit interagiert. | Actor | TOGAF | A person, organization, or system that has a role that initiates or interacts with activities. Actors may be internal or external to an organization. | ||
Aktivität | Eine Aktivität ist eine Tätigkeit oder ein von einem System ausgeführter Arbeitsschritt, der sich sinnvoll in einem Prozess einzeln beschreiben lässt | Activity | ||||
Architektur | Die Struktur von Komponenten und deren Beziehungen sowie die Prinzipien und Richtlinien, die deren Design und zeitliche Entwicklung regeln | Architecture | TOGAF | The structure of components, their inter-relationships, and the principles and guidelines governing their design and evolution over time. | ||
Austauschbarkeit | Interchangeability | capability to exchange devices of the same type on the same communications channel and have those devices interact with others devices of the same type using the same (usually) standards-based functions; or, having a choice of the mode of transport means | ||||
Anwendungsfall | FGSV AK 3.1.4 | Ein Anwendungsfall beschreibt anhand eines konkreten zusammenhängenden Ablaufs von Aktivitäten die Interaktionen zwischen Systemen und Akteuren | Use case | ISO 19501 | specification of a sequence of actions, including variants, that a system (or other entity) can perform, interacting with actors of the system to achieve an objective | |
Anwendungsfeld | Ein Anwendungsfeld ist ein Feld (Bereich), in dem Wissen über einen Betrachtungsgegenstand angewendet wird. | Application area | ||||
Artefakt | Ein Arbeitsergebnis, das einen Aspekt der Architektur beschreibt | Artifact | TOGAF | An architectural work product that describes an aspect of the architecture.
See also 3.21 Building Block. | ||
Assoziation | Association | ISO 19501 | semantic relationship between two or more classifiers that specifies connections among their instances | |||
Begriff | Duden | Gesamtheit wesentlicher Merkmale in einer gedanklichen Einheit | Term | |||
Betreiber | FGSV AK 3.1.4 | Der Betreiber ist die technisch-organisatorische Institution, welche für den Betrieb und die Unterhaltung von Verkehrswegen und deren technischer Ausstattung zuständig ist. Die Zuständigkeiten können zwischen verschiedenen Betreibern aufgeteilt sein | Operator | |||
Business Case | [1] | Ein Business Case ist ein Szenario zur betriebswirtschaftlichen Beurteilung einer Investition. Er dient zur Darstellung und Abwägung der prognostizierten finanziellen und strategischen Auswirkungen der Investition. | Business Case | |||
Domäne | Abgrenzung eines Bereiches, in dem Wissen über einen Betrachtungsgegenstand angewandt wird | Domain | ISO 19501 | area of activity or knowledge characterized by a set of concepts and terminology understood by practitioners in that area | ||
Fähigkeit | Eignung eines Akteurs. Fähigkeiten erfordern typischerweise eine Kombination aus Organisationen, Menschen, Prozessen und Technologie. | Capability | TOGAF | An ability that an actor possesses. Capabilities are typically expressed in general and high-level terms and typically require a combination of organization, people, processes, and technology to achieve. | ||
Geschäftsfähigkeit | Bitkom, 2011 und TOGAF 9.1 | (Geschäfts-)Fähigkeit, die eine Organisation, Person oder ein System besitzt. Capabilities werden typischerweise mit allgemeinen bzw. übergeordneten Begriffen benannt. Sie erfordern eine Kombination von Menschen, Organisationen, Prozessen und Technologien, um realisiert werden zu können. Um eine erfolgreiche Differenzierung im Markt anzustreben, müssen Unternehmen daher analysieren, mit welchen Capabilities sie solche Wettbewerbsvorteile entwickeln oder verstetigen können. | Capability | Capacity, materials and expertise an organization needs in order to perform core functions | ||
Information | Information | the meaningful interpretation of data (values attributed to parameters, and knowledge) which signifies understanding of real things or abstract concepts; information is conveyed either as the content of a message or through direct or indirect observation of some thing; commonly. data that has been processed so that it is human readable or meaningful to a receiving system
NOTE: Information can be encoded into various forms for transmission and interpretation (for example, information may be encoded into a sequence of signs, or transmitted via a sequence of signals). It can also be encrypted for safe storage and communication | ||||
Informationsmodell | Information model | ISO 14817 | graphical representation that logically organizes various data concepts by depicting key relationships among the data concepts. EXAMPLE: An information model might specify that a Vehicle may be described by a variety of properties, such as: Make, Model, Year, and Vehicle Identification Number. Likewise a collision might be described by properties such as Time of Occurrence, Severity, and Number of Vehicles Involved. Finally, the model might depict that a collision has a many-to-many relationship to a vehicle. | |||
Intelligente Verkehrssysteme (IVS) | IVSG | Systeme, bei denen Informations- und Kommunikationstechnologien im Straßenverkehr und an Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern eingesetzt werden | Intelligent Transportation Systems (ITS) | transport systems in which advanced information, communication, sensor and control technologies, including the Internet, are applied to increase safety, sustainability, efficiency, and comfort | ||
Interoperabilität | FGSV AK 3.1.4 | Eigenschaft von Systemen, mit anderen Systemen über Schnittstellen zu kommunizieren, z. B. Daten auszutauschen oder Informationen und Wissen weiterzugeben | Interoperability | property of a product or system, whose (communication-) interfaces are completely understood, to work with other products or systems, present or future, without any restricted access, nor complex additional implementation requirements | ||
Intermodalität | Intermodality | sequential change of transport means in order to achieve a journey | ||||
IVS-Aktionsplan | FGSV AK 3.1.4 | Nationale Ausprägung des EU-ITS-Actions-Plans zur Vorgabe einer Grundstruktur für konkrete Planungen zur Modellierung und Realisierung von intelligenten Verkehrssystemen in Deutschland | ITS action plan | |||
IVS-Dienst | IVSG | Bereitstellung einer Anwendung Intelligenter Verkehrssysteme
innerhalb eines bestimmten organisatorischen und technischen Rahmens || ITS-Service || || | ||||
IVS-Dienstanbieter | ITS-Service provider | |||||
IVS-Dienstanbieter | ITS-Service provider | |||||
IVS-Domäne | Spezifisches Anwendungsfeld, in dem spezifisches Wissen zu einem Betrachtungsgegenstand (Domänen-Wissen) angewendet wird. Im Fall des vorliegenden Projekts wird Architekturwissen zu dem Betrachtungsgegenstand IVS angewendet | ITS domain | ||||
IVS-Strategie | FGSV AK 3.1.4 | Die IVS-Strategie trifft Festlegungen zu Handlungsabsichten, besten Vorgehensweisen, widerspruchsfreien Verhaltensmustern, Positionierungen und Sichtweisen der Akteure Intelligenter Verkehrssysteme bei der Modellierung, Planung, Realisierung und den Betrieb von Intelligenten Verkehrssystemen in Deutschland | ITS strategy | |||
Kompatibilität | FGSV AK 3.1.4 | Eigenschaft von Systemen, ohne Änderungen oder Anpassungen mit anderen Systemen zu kommunizieren | Compatibility | |||
Konformität | FGSV AK 3.1.4 | Eigenschaft von Systemen (Teilsystemen), in Hinblick auf ihre Realisierung nachweislich mit einer Spezifikation übereinzustimmen | Conformity | |||
Mobilität | FGSV-Nr. 220 | Möglichkeit für Personen zur Ortsveränderung | Mobility | |||
Nationaler IVS-Rahmenplan | FGSV AK 3.1.4 | Der nationale IVS-Rahmenplan zeigt Strategien und geeignete Maßnahmen für die Umsetzung auf und macht Vorgaben in Bezug auf Zuständigkeiten und Realisierungszeiträume | ||||
Person | Eine Person ist ein Akteur und nimmt als solcher eine oder mehrere Rollen im Rahmen eines Prozesses ein und führt Aktivitäten durch | |||||
Prozess | DIN EN ISO 9000:2015 | Satz zusammenhängender und sich gegenseitig beeinflussender Tätigkeiten, der Eingaben in Ergebnisse umwandelt | Process | |||
Rahmenarchitektur | BASt-Bericht Nr. F79 | Die Rahmenarchitektur liefert den Umsetzungsrahmen für die Realisierung des ITS-Leitbildes und des Rahmenplans. Sie beschreibt Funktionsabläufe und Organisationsformen zusammen mit Schnittstellendefinitionen für auf verschiedenen Ebenen arbeitende, verteilte, kommunizierende Anwendungen und Komponenten. Die Rahmenarchitektur umfasst konzeptionell-funktionale, technisch-physische und organisatorisch-institutionelle Beschreibungen und Vereinbarungen, die so konkret sein müssen, dass sich die Funktionen kompatibel realisieren lassen, aber so abstrakt sein sollten, dass Gestaltungsspielraum bei der Realisierung von Projekten vorhanden ist. | Framework | ISO 19501 | stereotyped package that contains model elements which specify a reusable architecture for all or part of a system. Frameworks typically include classes, patterns or templates | |
Referenzarchitektur | BASt-Bericht Nr. F79 | Die Referenzarchitektur ist die Spezialisierung der Rahmenarchitektur für einen allgemeinen Anwendungsfall, z. B. die Lichtsignalsteuerung oder das Parkleitsystem einer Stadt. Sie basiert auf abgestimmten und akzeptierten Begriffen sowie formalisierten Schnittstellenbeschreibungen zur interoperablen Kommunikation mit allen erforderlichen Randbedingungen und organisatorischen Maßnahmen, die erforderlich sind, damit das System dauerhaft funktioniert. | Reference architecture | |||
Rolle | FGSV AK 3.1.4 | Eine Rolle bündelt eine Menge von Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb eines Projektes bzw. einer Organisation und ist nicht an eine Person oder Organisationseinheit gebunden | Role | TOGAF | The usual or expected function of an actor, or the part somebody or something plays in a particular action or event. An Actor may have a number of roles. | |
Schnittstelle | IVSG | Einrichtung zwischen Systemen, die der Verbindung und der Kommunikation zwischen diesen dient | Interface | |||
Service orientierte Architektur (SOA) | Service Oriented Architectur (SOA) | TOGAF | An architectural style that supports service orientation. It has the following distinctive features:
| |||
Stakeholder | Stakeholder sind Personen, Teams oder Organisationen mit Interessen bzw. Anliegen an den Ergebnissen einer Architektur. Verschiedene Stakeholder in unterschiedlichen Rollen haben unterschiedliche Anliegen. | Stakeholder | TOGAF | An individual, team, or organization with interests in, or concerns relative to, the outcome of the architecture. Different stakeholders with different roles will have different concerns. | ||
System | FGSV AK 3.1.4 | Ein System ist ein logisch zusammengehöriges Ganzes (gedanklich oder real) mit einer in sich geschlossenen Funktionalität, welche Ein- und Ausgangsgrößen miteinander verknüpft. Eine Kommunikation mit anderen Systemen erfolgt über Schnittstellen | System | |||
Systemarchitektur | Die Systemarchitektur ist die tatsächliche Umsetzung von Referenzarchitekturen in einem konkreten Anwendungsfall | System architecture | ||||
Teilsystem | FGSV AK 3.1.4 | Ein Teilsystem ist ein System, welches mit anderen Systemen zusammen Bestandteil eines übergeordneten Systems ist | Sub-system | |||
Verkehrsmanagement | FGSV-Nr. 220 | Beeinflussung des Verkehrsgeschehens durch ein Bündel von Maßnahmen mit dem Ziel, die Verkehrsnachfrage und das Angebot an Verkehrssystemen optimal aufeinander abzustimmen | Traffic management | |||
Vision | Langfristiges Ziel, was unter Umnständen niemals erreicht wird | Vision | OMG - BMM | A Vision is the ultimate, possibly unattainable, state the enterprise would like to achieve. A Vision is often compound, rather than focused toward one particular aspect of the business problem. | ||
Ziel | DIN EN ISO 9000:2015 | Zu erreichendes Ergebnis | Goal | OMG - BMM | A Goal is a statement about a state or condition of the enterprise to be brought about or sustained through appropriate
Means. A Goal amplifies a Vision; that is, it indicates what must be satisfied on a continuing basis to effectively attain the Vision. A Goal should be narrow - focused enough that it can be quantified by Objectives. A Vision, in contrast, is too broad or grand for it to be specifically measured directly by Objectives. However, determining whether a statement is a Vision or a Goal is often impossible without in-depth knowledge of the context and intent of the business planners. | |
Zielsetzung | In einer festgelegten Zeit, erreichbares, messbares Ziel | Objective | OMG - BMM | An Objective is a statement of an attainable, time-targeted, and measurable target that the enterprise seeks to meet in order to achieve its Goals. The understanding of ‘Objective’ is consistent with the industry’s popular “SMART” criteria that an Objective be Specific, Measurable, Attainable, Relevant, and Time-Based. | ||
Zuständigkeit | Gabler Wirtschaftslexikon online | Befugnis, Maßnahmen zur Erfüllung von Aufgaben zu ergreifen, für deren Bewältigung der Kompetenzträger die Verantwortung trägt | Responsibilty | |||
Zuständigkeitsübergreifendes Verkehrsmanagement | ... ist die Aufgabe, den Verkehrsablauf im Rahmen der bestehenden baulichen Verkehrsinfrastruktur und der jeweils aktuellen Verkehrslage zu über die Grenzen von hoheitlich eigenständigen Baulastträger und Betreibern hinweg zu optimieren. neben den allgemeinen Zielgrößen des Verkehrsmanagements gilt es dem Verkehrsteilnehmer den Eindruck eines von hoheitlichen Zuständigkeiten unabhängigen Straßennetzes zu vermitteln | Cross-organisational Traffic management |
UML-Diagramme zum Glossar
Architektur
Das folgende Diagramm zeigt die verschiedenen Konkretisierungsstufen von Architektur und deren Zusammenhang mit konkreten Systemen:
Prozess, Aktivität, Rolle, Akteur, Fähigkeit
Im folgenden Diagramm wird ein Prozess als Folge von Aktivitäten und deren Zuordnung zu Akteuren und Rollen dargestellt, Akteure benötigen Fähigkeiten, um Aktivitäten auszuführen:
Datei:Prozess-Aktivität-Rolle-Akteur-Fähigkeit.jpg
Akteur, Person, System, Teilsystem, Schnittstelle
Akteure sind Personen oder Systeme, wobei letztere über Schnittstellen kommunizieren:
Datei:Akteur-Person-System-Teilsystem-Schnittstelle.jpg