Reichweite der Architektur: Unterschied zwischen den Versionen
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TOGAF sieht den Entwurf von Architekturen auf verschiedenen Ebenen vor. Unter anderem werden Architekturen auf den Ebenen Geschäftsarchitektur, Informationsarchitektur und Technologiearchitektur beschrieben. Die Struktur der Beschreibung dieser Architekturen ist identisch aufgebaut und enthält die folgenden Schritte: | TOGAF sieht den Entwurf von Architekturen auf verschiedenen Ebenen vor. Unter anderem werden Architekturen auf den Ebenen Geschäftsarchitektur, Informationsarchitektur und Technologiearchitektur beschrieben. Die Struktur der Beschreibung dieser Architekturen ist identisch aufgebaut und enthält die folgenden Schritte: | ||
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− | Dabei ist vorgesehen, dass zuerst eine Ist-Architektur (Ausgangssituation der Architektur) und danach eine Soll-Architektur (Ziel-Architektur) beschrieben wird. Anschließend sollen in einer Gap-Analyse die Unterschiede zwischen der Ist- und der Soll-Architektur herausgearbeitet werden, die dann in einer Roadmap zeitlich geplant werden. | + | Dabei ist vorgesehen, dass zuerst eine Ist-Architektur (Ausgangssituation der Architektur - Schritt 2) und danach eine Soll-Architektur (Ziel-Architektur - Schritt 3) beschrieben wird. Anschließend sollen in einer Gap-Analyse (Schritt 4) die Unterschiede zwischen der Ist- und der Soll-Architektur herausgearbeitet werden, die dann in einer Roadmap (Schritt 5) zeitlich geplant werden. |
− | Diese Vorgehensweise ist für die Entwicklung | + | Diese Vorgehensweise ist für die Entwicklung der Architektur eines realen Systems sicherlich sinnvoll. Bei der Entwicklung einer Referenzarchitektur ist dies jedoch nicht der Fall. Eine Referenzarchitektur abstrahiert die Architekturen realer Systeme einer bestimmten [[IVS-Dömänen|IVS-Domäne]]. Es ist daher oft gar nicht möglich, eine Ist-Architektur anzugeben, da die Ist-Architekturen der realen Systeme weit auseinander klaffen. Die Zielvorstellung lässt sich in den Referenzarchitekturen jedoch sehr wohl formulieren. Da in den Referenzarchitekturen keine Ist-Architektur beschrieben werden kann, ist das Durchführen einer Gap-Analyse sowie die Definition von Roadmap-Komponenten ebenfalls nicht möglich. |
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+ | Die Schritte 2, 4 und 5 entfallen also bei der Beschreibung der Referenzarchitekturen. Die Referenzarchitekturen sollen jedoch darauf hinweisen, dass diese Schritte bei der Beschreibung der Architektur eines realen Systems sinnvoll sind und auf jeden Fall durchgeführt werden sollen. Lediglich, wenn ein reales System vollständig neu erstellt wird, können in der Architektur realer Systeme der Schritte 2, 4 und 5 ebenfalls entfallen. | ||
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+ | == Definition der Reichweite == |
Version vom 24. August 2016, 13:49 Uhr
Architekturentwicklung in den TOGAF Phasen B, C und D
TOGAF sieht den Entwurf von Architekturen auf verschiedenen Ebenen vor. Unter anderem werden Architekturen auf den Ebenen Geschäftsarchitektur, Informationsarchitektur und Technologiearchitektur beschrieben. Die Struktur der Beschreibung dieser Architekturen ist identisch aufgebaut und enthält die folgenden Schritte:
- Auswahl von Referenzmodellen, Perspektiven und Werkzeugen
- Entwicklung einer Beschreibung der Ausgangssituation der Architektur
- Entwicklung einer Beschreibung der Ziel-Architektur
- Durchführung einer Gap-Analyse
- Definition von Roadmap-Komponenten
- Klärung der Auswirkungen auf die gesamte Architekturlandschaft
- Durchführung eines formalen Stakeholder-Reviews
- Finalisierung der Architektur
- Erstellung der Dokumentation für die Architekturdefinition
Dabei ist vorgesehen, dass zuerst eine Ist-Architektur (Ausgangssituation der Architektur - Schritt 2) und danach eine Soll-Architektur (Ziel-Architektur - Schritt 3) beschrieben wird. Anschließend sollen in einer Gap-Analyse (Schritt 4) die Unterschiede zwischen der Ist- und der Soll-Architektur herausgearbeitet werden, die dann in einer Roadmap (Schritt 5) zeitlich geplant werden.
Diese Vorgehensweise ist für die Entwicklung der Architektur eines realen Systems sicherlich sinnvoll. Bei der Entwicklung einer Referenzarchitektur ist dies jedoch nicht der Fall. Eine Referenzarchitektur abstrahiert die Architekturen realer Systeme einer bestimmten IVS-Domäne. Es ist daher oft gar nicht möglich, eine Ist-Architektur anzugeben, da die Ist-Architekturen der realen Systeme weit auseinander klaffen. Die Zielvorstellung lässt sich in den Referenzarchitekturen jedoch sehr wohl formulieren. Da in den Referenzarchitekturen keine Ist-Architektur beschrieben werden kann, ist das Durchführen einer Gap-Analyse sowie die Definition von Roadmap-Komponenten ebenfalls nicht möglich.
Die Schritte 2, 4 und 5 entfallen also bei der Beschreibung der Referenzarchitekturen. Die Referenzarchitekturen sollen jedoch darauf hinweisen, dass diese Schritte bei der Beschreibung der Architektur eines realen Systems sinnvoll sind und auf jeden Fall durchgeführt werden sollen. Lediglich, wenn ein reales System vollständig neu erstellt wird, können in der Architektur realer Systeme der Schritte 2, 4 und 5 ebenfalls entfallen.