Weiterentwicklung & Pflege der IVS-Architekturen 1.0: Unterschied zwischen den Versionen
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== Organisation des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses == | == Organisation des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses == |
Version vom 11. April 2018, 07:15 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Aufgabenstellung
Die Entwicklung einer ersten Version der in diesem Projekt definierten Architekturen (IVS-Rahmenarchitektur und die in den Losen 2-4 ausgeschriebenen drei Referenzarchitekturen) ist ein wichtiger Schritt hin zu plan- und steuerbaren IVS-Diensten, die zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit, zur Steigerung der Effizienz und zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr beitragen können.
Aufgrund sich ständig ändernder Rahmenbedingungen (z.B. Hinzukommen neuer Stakeholder und Anwendungsfelder, Entwicklung neuer Technologien, Änderung der gesetzlichen Anforderungen) ist es notwendig, die IVS-Rahmenarchitektur in regelmäßigen Abständen auf ihre Aktualität und Gültigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Auch TOGAF sieht z.B. eine ständige Kontrolle und Weiterentwicklung vor. Wichtig ist dazu eine Institutionalisierung dieser Aufgaben der Aktualisierung, Anpassung und Pflege deren Organisation und Finanzierung. Insofern beinhaltet das Konzept für die Weiterentwicklung und Pflege der IVS-Rahmenarchitektur folgenden Aufgaben:
- Um Wirkung und Nutzen der IVS-Rahmenarchitektur auf Dauer erhalten und vorantreiben zu können, muss ein Konzept für den Prozess der Einführung, Weiterentwicklung und Pflege der IVS-Rahmenarchitektur (IVS-Rahmenarchitektur Prozess) entwickelt werden. Dabei sollte neben der Weiterentwicklung der in diesem Projekt definierten IVS-Rahmenarchitektur und IVS-Referenzarchitekturen auch die Identifikation und Entwicklung weiterer IVS Referenzarchitekturen berücksichtigt werden.
- Für die Einführung und Umsetzung des IVS-Rahmenarchitektur Prozess muss ein Organisations- und Finanzierungskonzept erarbeitet werden. Wichtig ist insbesondere dabei, die Zuständigkeiten für die Weiterentwicklung und Pflege festzulegen. Dabei ist eine Verankerung im IVS-Gesetz sicherlich sinnvoll.
Weiterentwicklung und Pflege der IVA-Rahmenarchitektur
Problemstellung
Das nationale Rahmenwerk für IVS-Architektur "Straße" (kurz: die IVS-Rahmenarchitektur) ist konzeptionell ein an neue Anforderungen der Anwenderseite anpassbares Meta-Modell für die Entwicklung von IVS-Referenzarchitekturen und IVS-Architekturen realer IVS-Dienste.
Um Planungs- und Rechtssicherheit in der Anwendung und Handhabung des TOGAF-basierten Vorgehensmodells zur Entwicklung von IVS-Architekturen und der auf den fünf Ebenen der IVS-Pyramide angesiedelten, primär die Zusammenarbeit von IVS-Akteuren adressierenden Kernaspekte von IVS-Architektur zu erhalten, muss der IVS-Rahmenarchitektur quasi der Stellenwert eines Standards beigemessen werden.
Dem Wesen eines Standards entsprechend, muss die Festlegung dessen, was die IVS-Rahmenarchitektur ist und wie die IVS-Rahmenarchitektur angepasst oder erweitert wird, auf einer übergeordneten, neutralen Ebene geregelt werden.
Die IVS-Rahmenarchitektur muss deshalb Betrachtungs- und Handlungsgegenstand eines offenen und transparenten IVS-Rahmenarchitektur-Prozesses sein, der einen unmittelbaren Bezug zu Einrichtungen besitzt, welche die Kompetenz einer Standardisierungseinrichtung besitzen sollen. Der Anspruch, die IVS-Rahmenarchitektur als offenen Standard verfügbar zu machen, stellt an die an diesem IVS-Rahmenarchitektur-Prozess beteiligten Personen bestimmte Anforderungen im Hinblick auf Kompetenz und Unabhängigkeit. Es muss mit der IVS-Rahmenarchitektur eine Interessenslage geweckt werden, die Personen dazu motiviert, sich am IVS-Rahmenarchitektur Prozess zum Zwecke der Pflege und Fortschreibung des Standards nebst der Festlegung der erforderlichen Konformitäts-Rahmenbedingungen zu beteiligen.
Einrichtungen und Unternehmen, die solche Personen beschäftigen, müssen Mittel bereitstellen wollen, damit sich Mitarbeiter auch wirklich an diesem IVS-Rahmenarchitektur Prozess beteiligen können. Damit die IVS-Rahmenarchitektur ein offener Standard bleibt, werden Mechanismen benötigt, die dies sicherstellen.
Eine gewisse Anlehnung an die Verfahren anderer Standardisierungseinrichtungen scheint hier angebracht. Ziel muss es sein, eine Organisationsgrundstruktur, das Qualitätsmanagement und die Anbindung an die Standardisierung zu entwickeln. Auf Grundlage dieses Modells soll der IVS-Rahmenarchitektur Prozess nach Möglichkeit unter Beteiligung aller in die Entwicklung und den Betrieb von IVS und IVS-Diensten involvierten und aller sonstigen Stakeholder im Bereich IVS (Bund, Länder, Industrie, Beratungsunternehmen, …) institutionalisiert und instanziiert werden.
Der IVS-Rahmenarchitektur Prozess
Standards müssen in einem lebendigen Prozess gepflegt und weiterentwickelt werden, sonst drohen sie zu verkümmern. So ist der aktuelle Stand der IVS-Rahmenarchitektur lediglich eine Momentaufnahme im IVS-Rahmenarchitektur Prozess, das folgende Abbildung visualisiert:
Das IVS-Rahmenarchitektur Prozessmodell stellt sich als ein Kreislauf dar, der sich grundsätzlich in vier Phasen unterteilen lässt. Ein Feedback der Nutzer als Rückkopplung zu den aktuellen Versionen der IVS-Rahmenarchitektur ist von großer Bedeutung zur Weiterentwicklung bzw. zur Fehlerbehebung und wirkt häufig als Initialzündung für die weitere Pflege des IVS-Rahmenarchitektur. Die in der Folge von IVS-Architekten entwickelten IVS-Rahmenarchitektur Versionen werden in einer neuen (Unter-)Version dem Markt zur Realisierung zur Verfügung gestellt.
Durch die Dokumentation des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses (Ereignisverfolgung/Issue-Tracking) sowie ggfs. die Veröffentlichung von Ergebnissen von begleitenden Forschungsprojekten werden die Nutzer stets über den aktuellen Stand informiert und damit aktiv bei der Umsetzung unterstützt. Eine formelle Freigabe von Ergebnissen des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses gibt den Anwendern zusätzlich Planungssicherheit. Mit diesen Maßnahmen soll die Akzeptanz der IVS-Rahmenarchitektur bei den Nutzern gefördert und damit die Voraussetzung für ihre Durchsetzung am Markt geschaffen werden.
Ohne ein gewisses Maß an Marktakzeptanz kann der IVS-Rahmenarchitektur Prozess nicht überleben. Durch die Anwendung ergeben sich beim Anwender weitere Bedürfnisse bzw. werden Lücken und Mängel der aktuellen Version der IVS-Rahmenarchitektur erkennbar, was wiederum durch ein entsprechendes Feedback in den IVS-Rahmenarchitektur Prozess eingebracht wird und damit die Weiterentwicklung der IVS-Rahmenarchitektur vorantreibt.
Hieraus ergeben sich grundsätzlich folgende Fragen bzgl. des Standardisierungsprozesses:
- Wie passt sich die IVS-Rahmenarchitektur an neue Anforderungen an?
- Wie reagiert die IVS-Rahmenarchitektur auf die Entdeckung von Fehlern?
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Organisation des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses
Überblick
Um den IVS-Rahmenarchitektur Prozess für Hersteller und Anwender offen und transparent zu gestalten, bedarf es einer für alle Beteiligten klaren Organisation mit definierten Regeln. Die Organisation des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses orientiert sich dabei an bereits bestehende erfolgreiche Organisationen. Die nachstehende Grafik gibt einen Überblick über die Ausgestaltung der Organisation. Sie wird im Folgenden weiter erläutert.
Stakeholder
Wie zuvor beschrieben, wird empfohlen, dass der IVS-Rahmenarchitektur Prozess von Anwendern und Herstellern gemeinsam betrieben wird. Ergänzt werden diese Gruppierungen mit der Beteiligung von sonstigen Interessenten, wie z.B. beratende Unternehmen oder (außer-)universitäre Einrichtungen. Anwender und Hersteller, aber auch Sonstige, können in Interessensvertretungen organisiert sein. Welche Interessensvertretungen mit den jeweiligen Gruppierungen z.B. assoziiert sein können, zeigt die folgende Tabelle:
Gruppierung | Interessenvertretung |
---|---|
Öffentliche Hand | BASt, Experten der Länder und Kommunen |
Consultants | |
Hersteller | |
Standardisierungsorganisationen | |
Verbände | |
Sonstige |
Die in der Tabelle genannten könnten im Wesentlichen die Stakeholder des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses darstellen. Gemeinsam würden Sie die Interessensgruppe für den IVS-Rahmenarchitektur Prozess bilden.
Organe des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses und ihre Funktion
Es gibt zwei primär beteiligte Organe im IVS-Rahmenarchitektur Prozess, die zusammen eine Arbeitsgemeinschaft bilden. Jedes Organ hat eine andere Rolle zu erfüllen, wie im Folgenden aufgeführt wird:
Das Lenkungskomittee
Das Lenkungskomitee (LK) erstellt und steuert das Arbeitsprogramm. Dabei sind die Festlegung des Arbeitsprogramms und die Zuteilung entsprechender personeller oder finanzieller Ressourcen iterativ und zyklisch (z.B. jährlich) ablaufende (Verhandlungs-)Prozesse. Die Sitzungen des LK finden in regelmäßigen, z.B. halbjährlichen Abständen statt. Es bemüht sich zudem um eine Zusammenarbeit mit anderen relevanten Interessengruppen und leistet Öffentlichkeitsarbeit, wie z.B. die Organisation von Workshops oder Symposien. Die allgemeinen technischen Aufgaben werden vom LK auf den assoziierten Arbeitsausschuss übertragen.
Das LK besteht aus Vertretern der vorrangigen Interessengruppen zu gleichen Teilen, ergänzt um sonstige Interessenten. Die Mitglieder werden aus den jeweiligen Interessenvertretungen heraus gewählt bzw. mandatiert und besitzen pro Teilnehmer im LK eine Stimme im Rahmen der Entscheidungsfindung. Existieren auf einer Seite mehrere Interessenvertretungen sind die Stimmen anteilig aufzuteilen. Die Mitarbeit sonstiger Interessenten im LK geschieht auf freiwilliger Basis und hat beratenden bzw. unterstützenden Charakter. Im Gegensatz zu Vertretern der vorrangigen Interessengruppen besitzen die sonstigen Interessenten kein Stimmrecht.
Im jährlichen Rhythmus liefert das LK einen Bericht über seine bisherigen Arbeiten im Rahmen des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses an die vertretenen Interessengruppen. Generell kann das LK bei seinen Aufgaben durch ein Sekretariat unterstützt werden. In diesem Fall ist die Finanzierung zu klären. Es sollte aber auch geprüft werden, ob ein Mitglied des LK die Sekretariatsfunktion ehrenamtlich übernehmen kann.
Der Arbeitsausschuss
Der Arbeitsausschuss (AAS) erhält sein Mandat vom LK und berichtet im Gegenzug z.B. jährlich über die Fortschritte seiner Arbeiten. Daher sollte der Leiter des AAS an den Sitzungen des LK teilnehmen. Der AAS besteht aus technischen Experten, die von den Interessensvertretungen entsendet werden. Ggf. können zur temporären Unterstützung auch externe technische Experten zur Mitarbeit im AAS berufen werden. Die Finanzierung der Experten ist im Einzelfall zu klären. Aufgabe des AAS ist es, sich mit dem Management und der Weiterentwicklung der zu pflegenden IVS-RAhemnarchtektur zu beschäftigen. Dies schließt den Anwender-Support, das Benutzer-Feedback (Fehlermeldungen, Erweiterungen usw.) über die Internetseite und die Verwaltung derselben ein.
Zu diesem Zweck ist der Einsatz eines Issue-Trackers unerlässlich, in dem das Benutzer- Feedback und die Aufgaben dokumentiert und einzelnen Bearbeitern des AAS zugeordnet werden. Der für Benutzer transparente Umgang mit dem Feedback wurde mit Hilfe der Business Process Modelling Notation (BPMN 2.0 (26)) modelliert. Die dort abgebildeten Prozesse orientieren sich an der ISO 14817 (15). Zusätzlich zu den oben genannten Aufgaben führt der AAS alle erforderlichen technischen Arbeiten zur Unterstützung der laufenden Arbeiten aus. Begünstigt durch verteiltes Arbeiten auf einem gemeinsamen Datenbestand (z.B. SVN-Repository), ein definiertes Konfigurationsmanagement und Kommunikation über einen Emailverteiler, können die Sitzungen des AAS nach Bedarf stattfinden und auf ein Minimum reduziert werden. Natürlich muss eine Einigung darüber erzielt werden, wie das Hosting der Internetseite finanziert wird.
Entscheidungsfindung
Das Entscheidungsorgan im IVS-Rahmenarchitektur Prozess ist das Lenkungskomitee (LK). Es orientiert sich bei der Entscheidungsfindung prinzipiell am Leitbild des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses. Um Entscheidungen über aufgeworfene Fragen im LK zu erreichen wird eine Abstimmung durchgeführt. Bei jedem Abstimmungs-Gegenstand hat jeder teilnehmende Interessensvertreter eine Stimme. Die Stimmen fehlender Interessenvertreter und Stimmenthaltungen haben keinen Einfluss auf den Ausgang der Abstimmung über ein Thema, es sei denn die Position der abwesenden Interessengruppe wurde dem LK zuvor mitgeteilt.
Ein abwesender Interessensvertreter kann dem LK seine Position vor der Abstimmung bekannt geben. Sie muss dem Vorsitzenden des LK in schriftlicher Form vorliegen. Der Vorsitzende des LK hat dafür zu sorgen, dass diese Position in der Abstimmung Berücksichtigung findet. Abstimmungen können auf zwei Arten geschehen:
- während eines Treffens des LK
- per E-Mail über den LK Email-Verteiler
Die Vorschläge sollten in einer Weise formuliert werden, dass folgende Wahloptionen möglich sind:
- Zustimmung,
- Ablehnung,
- Enthaltung.
Abwesende und Stimmenthaltungen werden nicht berücksichtigt und haben somit keinen Einfluss auf das Ergebnis der Abstimmung. Zur Erreichung der Beschlussfähigkeit für eine gültige Entscheidung des LK müssten jedoch mindestens 50% der verfügbaren Stimmen entweder als Zustimmung oder als Ablehnung abgegeben werden (d.h. die Mehrheit der LK Teilnehmer muss sich für eine bestätigte Position ausgesprochen haben). Ist eine Abstimmung unentschieden, wird eine erneute Abstimmung durchgeführt. Wenn diese zweite Abstimmung ebenfalls unentschieden ausfällt, gilt der Vorschlag als abgelehnt. Haben Erweiterungen der IVS-Rahmenarchitektur oder Problemlösungen des AAS zur Berücksichtigung von Änderungswünschen oder Behebung gemeldeter Fehler Auswirkungen auf die Abwärtskompatibilität zu einer vorherigen Version, beträgt die erforderliche Mehrheit im LK 75%. Wenn die erforderliche Mehrheit bezüglich einer Erweiterung/Änderung der IVS-Rahmenarchitektur erzielt ist, wird der AAS die Information über die angenommenen Änderungen auf der Website einstellen.
Finanzierung des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses
Letztendlich stellt sich nun die Frage, wer die oben dargestellten Aufgaben übernehmen soll/kann und wie dies finanziert werden kann. Würde niemand die Pflege IVS-Rahmenarchitektur übernehmen, würde sie verkümmern. Selbst wenn eine Finanzierung des Prozesses möglich wäre und auch eine ausreichende IVS-Architektur Kompetenz sichergestellt werden könnte, hätten die Anwender keine Sicherheit, ob IVS-Rahmenarchitektur (evtl. durch fehlende Akzeptanz) in Richtlinien und Produkten umgesetzt wird.
Es muss also geklärt werden, wer sich an den Kosten dieses Standardisierungsprozesses beteiligt bzw. Ressourcen für die Pflege des Standards bereitstellt, einhergehend mit der Frage nach den eigentlichen Nutznießern. Einerseits sind es die Städte und Kommunen, Bund und Länder, die als Anwender von diesem Prozess profitieren. Aber auch Hersteller haben ein Interesse daran, die Entwicklung voranzutreiben und den Nutzen, sich mit Vorsprung am Markt behaupten zu können.
Es wird empfohlen, dass der IVS-Rahmenarchitektur Prozess von den Interessengruppen gemeinsam betrieben wird. Die Finanzierung kann so auf mehreren Schultern verteilt werden z.B. durch Bereitstellung von freiwilligen Herstellerressourcen und eine finanzielle Unterstützung durch Anwender (z.B. über Projekte bzw. Erwerb der Produkte). Die Kosten des Prozesses können durch eine politische Förderung und eine Öffnung des Prozesses durch Beteiligung von sonstigen Interessenten (z. B. universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen) zusätzlich vermindert werden.
Die Zusammenführung von IVS-Architektur Kompetenz der Entwickler und Praxiswissen der Anwender bringt für beide Seiten wesentlichen und in dieser Domäne bisher selten erreichten Nutzen; mündet sie auf der einen Seite in Realisierungssicherheit, auf der anderen Seite in Vertrauen und Anwenderakzeptanz gegenüber dem Standardisierungsobjekt. Ist letzteres erreicht wird die Motivation und die Bereitschaft einer direkten Rückkopplung im IVS-Rahmenarchitektur Prozess (Feedback) durch die Anwender maximiert.
Im Vergleich mit der Pflege von DATEX II (internationaler Prozess), der mit einem Aufwand von etwa 100 Mann-Wochen pro Jahr (entspricht ca. 300-400 T€) betrieben wird, kann man beim IVS-Rahmenarchitektur Prozess (nationaler Prozess) von einem Viertel dieser Kosten (75-100 T€) pro Jahr ausgehen.
Fazit
Im Folgenden werden noch einmal die wichtigsten Aspekte der Handlungsempfehlung zusammengefasst:
Jeder lebendige Standard, so auch die IVS-Rahmenarchitektur, braucht einen lebendigen Pflegeprozess. Da dieser Prozess nicht von den Standardisierungsinstitutionen CEN, DIN oder DKE betrieben wird, muss er von den Stakeholdern, wie Anwender der öffentlichen Hand, Herstellern und sonstige Interessenten, betrieben werden, die damit einen Nutzen verbinden. Dabei kann der Prozess nur für alle zufriedenstellende Ergebnisse liefern, wenn auch alle Stakeholder aktiv teilnehmen.
Die Akzeptanz der IVS-Rahmenarchitektur wird gesteigert, wenn der Pflegeprozess für alle Stakeholder offen und transparent ist. Zudem braucht der Prozess paritätische Verhältnisse, um alle Interessen auszugleichen. Dies bedeutet zum einen ein gleichmäßiges Verhältnis von Stimmen im entscheidenden Gremium (hier Lenkungskomitee). Zum anderen müssen die Kosten für den Prozess von den Stakeholdern getragen werden, die auch einen Nutzen haben – dabei muss der Nutzen die Kosten natürlich substantiell übertreffen.
Für die Finanzierung des Prozesses gibt es dabei viele Möglichkeiten, die zu prüfen sind:
- Bereitstellung von personellen Ressourcen
- Finanzierung über den Verkauf von Produkten
- Finanzierung über (geförderte) Projekte
- Finanzielle Unterstützung durch die Politik
Insbesondere der letzte Aspekt ist von großer Bedeutung. Wenn die im IVS-Rahmenarchitektur Prozess gepflegten Standards einen übergeordneten Nutzen haben, sind auch die Träger übergeordneter Interessen potentielle (finanzielle) Unterstützer – speziell das BMVBS und DG MOVE (IVS-Architektur Deutschland, Implementierung der EU IVS Richtlinie, Umsetzung des Urban Mobility Action Plan). Generell scheint die Etablierung und Finanzierung des IVS-Rahmenarchitektur Prozesses zunächst schwierig zu sein, ist aber bei Prüfung aller Variablen durchführbar.