IVS-Dienste-Konzept: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. September 2016, 06:40 Uhr
Inhaltsverzeichnis
IVS-Dienst
Definitionen
- Intelligente Verkehrssysteme (IVS; engl. Intelligent Transport Systems (ITS))
- verstehen sich als intelligente Anwendungen im Bereich von Transport, Verkehr und Mobilität, die vom End-Benutzer als IVS-Dienst (engl. IVS-Service) genutzt werden können und bei denen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zur Realisierung des für das Zusammenwirken erforderlichen Daten- und Informationsaustauschs eingesetzt werden.
- Intelligenz als Wortanteil von IVS
- darf nicht im Sinne künstlicher Intelligenz (KI), sondern muss im Sinne von Business Intelligence verstanden werden. Intelligenz ist ein Synonym für Informationen und Erkenntnisse, die durch das Sammeln und Auswerten von Daten und Informationen mit dem Ziel gewonnen wurden, dem End-Benutzer von IVS im Hinblick auf seine Ziele bessere strategische und/oder operative Entscheidungen zu ermöglichen.
- IVS-Dienst
- ist insofern eine geschäftliche Leistung im Bereich von Verkehr, Trasnport und Mobilität, die End-Nutzern einen besonderen, evtl. personalisierten IVS-Nutzen spendet. Im Normalfall sind die End-Nutzer Verkehrsteilnehmer und Reisende, die IVS-Dienste für die Vorbereitung oder Durchführung einer Fahrt oder einer Reise von A nach B nutzen. End-Nutzer sind aber auch IVS-Akteure, dies selbst IVS-Dienste anbieten und die Dienste anderer IVS-Akteure nutzen, um ihre eigenen geschäftlichen IVS-Leistungen (seihe auch IVS-Capabilities) zu unterstützen oder zu verbessern.
- muss als Prozeßketten für Informationslogistik interpretiert werden, d.h. die Organisation, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von Informationsströmen. Insofern ist die Informationslogistik zentraler Dreh- und Angelpunkt zur Erschließung und Schöpfung des Nutzenpotentials von IVS.
- IVS-Nutzen
- entsteht, wenn End-Benutzer (oder, im Falle von C-ITS und atomatisiertem Fahren, End-Benutzer Systeme) im Rahmen von Anwendungsprozessen über IVS-Dienst-Zugangspunkte IVS-Informationen in leicht zugänglicher Weise und effektiv (im einfachsten Fall von z. B. einer Privatperson mit ihrem Smartphone) nutzen können, um eigene IVS-Entscheidungen zu treffen.
- Ziele von End-Benutzern von IVS
- Reisender: komfortale, sichere und wirtschaftliche Reise von A nach B (der informierte Reisende)
- Betreiber: effizienter, sicherer Betrieb von Verkehrsinfrastruktur
IVS-Wertschöpfungsketten und - netzwerke
Besonderes Wertschöpfungspotential entsteht, wenn es gelingt, mehrere IVS-Akteure und ihre IVS-Leistungen (siehe auch IVS-Capabilities) im Sinne des End-Benutzers organisationsübergreifend zu integrieren/zu vernetzen. Zentraler Dreh- und Angelpunkt zur Erschließung des Nutzenpotentials von IVS ist eine entsprechende IVS-Informationslogistik , d. h. die Organisation, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von Informationsströmen. Insofern müssen organisationsübergreifende Wertschöpfungsketten im IVS-Kontext als Prozessketten für IVS-Informationslogistik begriffen werden, in denen der Umgang mit Informationen von vorrangiger Bedeutung ist.
Organisationsübergreifende Wertschöpfungsketten sind aber immer auch Interpretationen von Geschäftsmodellen, die auf Geschäftsprozesse und schließlich auf technisch unterstützte Arbeitsabläufe (Workflows) abgebildet werden. Der Umgang mit Geschäftsmodellen, Rollen und Prozessen muss deshalb im IVS-Kontext zum Zwecke der Nachvollziehbarkeit von Aussagen (Aufwänden, Nutzen, Mehrwert) verbindlich eingeführt werden.
Will man sich nur grundsätzlich oder konzeptionell mit IVS-Diensten befassen, muss man über das IVS-Leitbild die strategische Bedeutung (z. B. Stichwort Mehrwert (engl. Added Value) beschreiben. Mit IVS im gedanklichen Hintergrund muss weiterhin geklärt werden, wer an der Mehrwertbildung zu beteiligen ist und wie diese Beteiligten die strategische Bedeutung beurteilen (Prozessebene). Parallel dazu muss identifiziert werden, welche Information zur Mehrwertbildung beiträgt (Informationsebene) und ob und wie sie generierbar ist (IT Dienste und Infrastrukturebene).
Über die Vernetzung mehrerer IVS-Dienste entsteht dann ein IVS-Wertschöpfungsnetzwerk und es wird deutlich, welches Beziehungsgeflecht dafür erforderlich ist. „Kooperation“ hat also für IVS eine sehr umfängliche Bedeutung. Vor diesem Hintergrund müssen alle Lösungen im Bereich IVS, d. h. technische Produkte oder Dienstangebote, im Grundsatz dem Anspruch genügen, dass sie auch als Wertschöpfungskette bzw. Wertschöpfungsnetzwerk darzustellen sind. Daraus muss hervorgehen, in welcher Beziehung beteiligte IVS-Akteure in ihren Rollen zusammenarbeiten und wie daraus ein Nutzen oder Mehrwert generiert werden kann.